 
 
  
 
 
  Aufgabe
  der
  Kurbelwelle
  (1)
  ist
  es
  die
  Auf-
  und
  Abbewegung
  des 
  Kolbens
  in
  eine
  Drehbewegung
  umzuwandeln.
  Gleichzeitig
  muß 
  sie
  den
  auf
  den
  Kolben
  wirkenden
  Verbrennungsdruck
  in
  ein 
  Drehmoment
  umwandeln,
  welches
  dann
  über
  die
  Kupplung
  auf 
  das
  Getriebe,
  bzw.
  bei
  Speedwaybikes
  auf
  das
  Vorgelege, 
  übertragen
  wird.
  Durch
  die
  Kurbelwelle
  werden
  noch
  weitere 
  Teile,
  wie
  z.B.
  die
  Ölpumpe,
  die
  Zündanlage
  sowie
  die 
  Nockenwelle und die Ventilsteuerung, angetrieben.
  Kurbelwellen
  für
  Bahnmotorräder
  sind
  
  teilbar
  
  ausgeführt
  und 
  bestehen
  im
  wesentlichen
  aus
  den
  beiden
  Kurbelwangen
  (2),
  die 
  gleichzeitig
  als
  Schwungscheiben
  dienen
  und
  bei
  denen
  das 
  Gegengewicht
  durch
  gebohrte
  Löcher
  oder
  Ausspaarungen 
  hergestellt
  wird.
  Eine
  teilbare
  Kurbelwelle
  ist
  notwendig,
  weil 
  hier,
  anders
  als
  im 
  Automobilbau,
  die
  Pleuel
  mit
  unteilbaren
  Nadellagern
  (6)
  versehen
  sind.
  Die
  Käfige
  dieser
  Lager
  sind
  versilbert
  und
  vertragen
  dank
  ihrer
  präzisen 
  Verarbeitung
  sehr
  hohe 
  Drehzahlen.
  Die
  beiden
  Kurbelwangen
  werden
  mittels
  eines
  Hubzapfens
  (5),
  
  miteinander
  verpreßt.
  Der
  Hubzapfen
  verbindet
  die
  Kurbelwelle
  mit
  der
  ebenfalls
  unteilbaren
  Pleuelstange
   
  und
  ist
  extrem
  hohen
  mechanischen
  Belastungen
  ausgesetzt.
  Die
  hochwertige
  Ausführung
  dieser
  Motor-Komponente
  ist
  entscheidend
  für
  die
  Haltbarkeit
  und
  Langlebigkeit
  eines
  jeden 
  Motors. Der Abstand des Hubzapfens vom Mittelpunkt der Kurbelwelle bestimmt dabei den Weg, den der Kolben zwischen seiner untersten und obersten Stellung zurücklegt, den Hub.  
  Für
  die
  Lagerung
  im
  Kurbelgehäuse
  besitzt
  jede
  Kurbelwelle
  Wellenzapfen
  (3+4)
  die
  in
  einer
  Achse
  liegen.
  Durch
  die
  Kurbelwangen
  werden
  Hubzapfen
  und
  Wellenzapfen
  miteinander 
  verbunden.
  Der
  Wellenzapfen
  rechts
  und
  der
  Hubzapfen
  sind
  hohlgebohrt.
  Durch
  die
  Hohlbohrung
  wird
  Öl
  für
  die
  Pleuellagerschmierung
  axial
  in
  den
  Hauptlagerzapfen
  (3)
  gepumpt
  und 
  gelangt dann, durch eine Bohrung im Innern der Kurbelwange, in den hohlgebohrten Hubzapfen (5) und von da aus über eine weitere Bohrung zum Pleuellager. 
  Die
  Wellenzapfen
  werden
  aus
  legiertem
  Stahl
  geschmiedet
  und
  oberflächengehärtet.
  Sie
  werden
  verdrehsicher
  in
  den
  Kurbelwangen
  verpresst
  und
  mit
  Nadellagern
  versehen. 
  Außen
  laufen 
  die
  
  Nadellager
  in
  den
  Hauptlagerbuchsen
  (8)
  die
  in
  den
  Kurbelgehäusehälften
  ebenfalls
  verdrehsicher
  verpreßt
  sind.
  Rollenlager
  eignen
  sich
  besser,
  um
  die
  Biegekräfte
  der
  nur
  zweifach 
  gelagerten
  Kurbelwelle
  aufzunehmen.
  Rollenlager
  sind
  auch
  toleranter
  gegenüber
  Versatz
  der
  beiden
  Kurbelwellenzapfen.
  Die
  Käfige
  der
  Lager
  sind
  aus
  vergütetem
  Stahl
  gefertigt, 
  verschleißarm,
  von
  hoher
  Festigkeit
  und
  haben
  große,
  schmiertechnisch
  günstig
  gestaltete
  Führungsflächen.
  Nach
  außen
  hin
  sind
  die
  Lagerzapfen
  durch
  einem
  im
  Kurbelgehäuse 
  eingepreßten Simmerung Öldicht verschlossen.
  Herstellung der Kurbelwangen
  Um
  den
  starken
  Belastungen
  standhalten
  zu
  können
  verfügen 
  Kurbelwellen
  über
  einen
  zähen
  Kern
  und
  eine
  gehärtete 
  Oberfläche.
  Sie
  werden
  deshalb
  aus
  legiertem
  Stahl
  (in
  der
  Regel 
  42CrMo4
  oder
  höher)
  geschmiedet
  und
  bieten
  daher
  eine
  große 
  Festigkeit.
  Bei
  Bahnmotoren
  kommen
  sogenannte
  Vollwangen-
  Kurbelwellen
  zum
  Einsatz.
  Durch
  die
  Vollmetallausführung
  der 
  Kurbelwangen
  erhöht
  sich
  die
  Schwungmasse
  was
  sich
  durch
  ein 
  höheres Drehmoment bemerkbar macht.
  Links
  sind
  alle
  zur
  Zeit
  von
  Jawa/Eso
  lieferbaren
  Kurbelwellen
  zu 
  sehen
  (außer
  die
  Ø
  157
  mm
  für
  Eisspeedwaymotoren).
  Bei
  den 
  250er
  Kurbelwellen
  (1+1a)
  sind
  die
  Lagerzapfen
  fest
  mit
  den 
  Kurbelwangen
  verbunden
  und
  nicht
  einzeln
  austauschbar.
  Was 
  sofort
  auffällt,
  ist
  die
  unterschiedliche
  Färbung
  der
  Kurbelwangen. 
  Die
  Farben
  entstehen
  durch
  das
  Anlassen
  der
  Öberfläche
  welches 
  nach
  dem
  härten
  erfolgt.
  Beim
  Härten
  wird
  der
  Stahl
  auf
  ca.
  800
  - 
  900°
  Grad
  erhitzt
  und
  dann
  abgeschreckt
  wodurch
  er
  eine
  hohe 
  Festigkeit
  und
  Härte
  erhält.
  Zum
  Anlassen,
  wird
  der
  Stahl
  danach 
  nochmals
  auf
  540
  bis
  680°
  erwärmt
  und
  dann
  langsam
  abkühlen 
  lassen,
  wodurch
  oberflächlich
  
  etwas
  von
  der
  Härte
  und
  den 
  inneren
  Spannungen
  im
  Werkstück,
  zugunsten
  der
  Zugfestigkeit 
  und
  besserer
  Zähigkeit,
  zurückgenommen
  wird.
  Die
  Anlass-
  temperatur
  hängt
  dabei
  von
  der
  gewünschten
  Endhärte
  ab
  und
  wird 
  durch
  die
  verschiedenen
  Farben
  ermittelt. 
  Außerdem
  werden
  durch 
  das
  Anlassen
  Oberflächenrisse
  vermieden
  und
  die 
  Korrossionsbeständigkeit
  erhöht.
  Die
  Anlasstiefe
  der
  Oberfläche 
  beträgt dabei nur Ein- bis drei Hundertstel Millimeter.   
  Um
  die
  durch
  Kurbelzapfen
  und
  Pleuel
  verursachte
  Unwucht 
  auszugleichen,
  werden
  bei
  den
  meißten
  Kurbelwangen
  durch-
  gehende
  Bohrungen
  oberhalb
  oder
  neben
  dem
  Pleuelzapfen 
  angebracht
  (2+3).
  Bei
  der
  sogenannten
  „Pocket“
  Kurbelwelle
  (4) 
  werden
  zum
  Gewichtsausgleich,
  links
  und
  rechts
  Taschen 
  (Pockets) neben der Pleuelzapfenbohrung, ausgefräst.
  Bei
  den
  Excentrischen
  Kurbelwangen
  (5)
  sind
  die 
  Hauptlagerzapfen
  geringfügig
  (hier
  2,5
  mm)
  aus
  der
  Mitte
  in 
  Richtung
  Hubzapfen
  versetzt
  wodurch
  die
  eigentlich
  Kreisrunde 
  Kurbelwange ein wenig Höhenschlag bekommt.
  Da
  beim
  Viertaktmotor
  nur
  bei
  jeder
  zweiten
  Kurbelwellenumdrehung
  eine
  Verbrennung
  und
  somit
  eine
  Leistungsentfaltung
  stattfindet,
  kommt
  für
  die
  restlichen
  Takte
  die
  Schwungmasse 
  der
  Kurbelwangen
  ins
  Spiel.
  Da
  Bahnmotoren,
  kein
  separates
  Schwungrad
  besitzen,
  sind
  die
  Kurbelwangen
  hier
  als 
  Vollwangen
  ausgeführt.
  Diese
  müssen
  so
  groß
  und
  schwer
  dimensioniert
   
  sein,
  
  das
  sie
  die
  Kurbelwelle
  während
  der
  drei
  übrigen
  Takte
  nahtlos
  mit
  Kraft
  versorgen
  und
  in
  eine
  gleichmäßige
  Drehbewegung
  halten
  können. 
  Allerdings
  ergibt
  sich
  durch
  Wangen
  und 
  Hubzapfen
  ein
  Ungleichgewicht
  der
  Massenverteilung
  welche
  durch
  das
  Gegengewicht
  der
  Wangen
  ausgeglichen
  wird.
  Da
  dies
  aber
  nicht
  immer
  zu
  100%
  gelingt,
  verursacht
  die
  Unwucht 
  starke
  Vibrationen
  die
  sich
  auf
  das
  gesamte
  Motorrad
  übertragen.
  Deshalb
  ist
  es
  wichtig
  das
  der
  gesamte
  Kurbeltrieb
  für
  eine
  ansprechende
  Laufkultur
  ausgewuchtet
  wird.
  Dieses
  kann 
  entweder statisch oder durch spezielle Maschinen dynamisch erfolgen. In beiden Fällen spielt der sogenannte Wuchtfaktor eine entscheidene Rolle. 
  Um den 
  Wuchtfaktor
   zu bestimmen muß man folgenden Hintergrund kennen:
  Beim
  Kurbeltrieb
  haben
  wir
  es
  mit
  zwei
  verschiedenen
  Kräften
  zu
  tun
  die
  aus
  verschiedenen
  Richtungen
  auf
  die
  Kurbelwelle
  wirken.
  Einmal
  die
  in
  Richtung
  der
  Zylinderachse
  wirkenden 
  „translatorischen“(oszillierenden)
  Kräfte,
  die
  durch
  das
  Beschleunigen
  und
  Verzögern
  des
  hin-
  und
  herfahrenden
  Kolbens
  verursacht
  werden
  und
  zum
  anderen
  die
  „Rotationskräfte
  „
  die 
  duch
  die
  Drehung
  der
  Kurbelwelle
  verursacht
  werden.
  Eine
  Kurbelwelle
  kann
  aber
  entweder
  zu
  100
  %
  die
  rotierenden
  Massen
  ausgleichen,
  dann
  aber
  zu
  0
  %
  die
  translatorischen,
  oder 
  umgekehrt.
  Beim
  Wuchten
  sucht
  man
  daher
  einen
  Kompromiss,
  das
  heißt,
  wenn
  
  z.B.
  60
  %
  der
  translatorischen
  und
  40
  %
  der
  rotierenden
  Unwucht
  eliminiert
  werden,
  wäre
  das
  dann
  ein 
  Wuchtfaktor
  von
  
  60.
  Der
  Wuchtfaktor
  entscheidet
  dabei
  nicht
  unbedingt
  darüber,
  wie
  stark
  ein
  Motor
  vibriert
  oder
  nicht,
  sondern
  hauptsächlich
  darüber,
  in
  welche
  Richtung
  der
  Motor 
  vibriert:
  Mehr
  in
  horizontaler
  oder
  mehr
  in
  vertikaler
  
  Richtung.
  Da
  die
  Vibrationen
  in
  Fahrzeuglängsrichtung
  als
  weniger
  störend
  empfunden
  werden,
  kann
  bei
  liegend
  eingebauten
  Motor 
  (je nach Neigungsgrad) der Wuchtfaktor kleiner ausfallen und liegt deshalb in der Regel weit unter 50%
   
    Kurbelwelle Dynamisch wuchten
  Um
  eine
  Speedwaykurbelwelle
  dynamisch
  wuchten
  zu
  können
  muß
  das
  Pleuel
  entfernt
  werden.
  Dazu
  wird
  mittels
  einer 
  Hydraulikpresse
  der
  Hubzapfen
  ausgepresst,
  Pleuel
  und
  Pleuellager
  entfernt
  und
  der
  Bolzen
  wieder
  eingepresst.
  Danach
  muß
  die 
  Welle
  
  mittels
  zweier
  Meßuhren
  auf
  Seitenschlag
  geprüft
  werden.
  Eine
  Seitenschlagkorrektur
  kann
  mit
  Hilfe
  eines
  Kupferkeils
  der 
  zwischen den Kurbelwangen getrieben wird, durchgeführt werden und erfordert einiges an Erfahrung und Feingefühl.  
  Danach muß noch das Gewicht der translatorischen (oszilierenden) Massen ermittelt werden. 
  Dazu gehören: Der Kolben mit Ringen und Kolbenbolzen, das obere Pleuellager und 
  die obere Hälfte 
  des Pleuels.
  Das
  Pleuel
  zählt
  nämlich
  sowohl
  zur
  translatorischen
  als
  auch
  zur
  rotierenden
  Masse,
  hier
  wird
  nur
  die
  obere
  Hälfte
  der 
  translatorischen Masse zugeordnet. 
  Während
  das
  Gewicht
  des
  Kolbens
  samt
  Ringen,
  Bolzen
  und
  Lager
  leicht
  mit
  einer
  Feinwaage
  bestimmt
  werden
  kann,
  gestaltet 
  sich
  die
  Ermittlung
  des
  Gewichts
  der
  Oberen
  Pleuelhälte
  schon
  schwieriger.
  Dazu
  bedarf
  es
  einer
  besonderen 
  Abrollvorrichtung
  so 
  wie
  auf
  dem
  Bild
  links
  zu
  sehen.
  Die
  Aufnahme
  für
  das
  kleine
  Pleuelauge
  wird
  auf
  eine
  Feinwaage
  gestellt,
  die
  auf
  einen 
  waagerechten
  Untergrund
  steht.
  Nun
  müssen
  die
  beiden
  unteren
  Pleuelaufnahmen
  auf
  exakt
  gleiche
  Höhe
  gebracht
  und
  die
  Waage 
  genau
  auf
  Null
  kallibriert
  werden.
  Jetzt
  kann
  das
  Pleuel
  aufgelegt
  werden,
  welches
  sich
  dann
  genau
  bei
  90°
  einpendelt.
  Das
  nun 
  angezeigte Gewicht entspricht dem der oberen Pleuelhälte und muß zur translatorischen Masse hinzuaddiert werden.
  Zum Schluß muß noch das Gesamtgewicht des Pleuels inclusive Pleuellager ermittelt werden.
  Die
  so
  ermittelten
  Gewichte
  dienen
  zur
  Berechnung
  des
  sogenannten
  Meistergewichts,
  welches
  symetrisch
  um
  den
  Hubzapfen 
  angebracht
  wird
  um
  anteilig
  das
  Gewicht
  der
  rotierenden
  und
  oszillierenden
  Massen
  des
  Kolbens
  und
  der
  Pleuelstange
  zu 
  simulieren.
  Hier
  ein
  Rechenbeispiel
  zur
  Bestimmung
  des
  Meistergewichts.
  Die
  rotierende
  Masse
  wird
  zu
  100
  %
  berechnet
  und
  die
  tranlatorische
  Masse
  prozentual
  je
  nach
  gewünschtem
  Wuchtfaktor, 
  hier der Einfachheit halber zu 50 %.
                                                                     1. Gewicht des Kolbens (incl.Bolzen Ringe und Lager)    = 400 Gr.         50 %   = 200 Gr.
    
  
                                                            2. Gewicht des Pleuel obere Pleuelhälfte                           = 180 Gr.         50 %   =   90 Gr.
                                                                     3. Gewicht Pleuel untere Hälfte (600 Gr - 180 Gr.)           = 420 Gr.       100 %   = 
   420 Gr.
                                                                                                                                                    Somit muß das Meistergewicht   
  710 Gramm 
  betragen
                                        ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------                                                             
   Der Wuchtvorgang
  Der
  Auswuchtvorgang
  einer
  Speedwaykurbelwelle
  soll
  hier
  einmal
  anhand
  einer 
  Wuchtmaschine
  der
  Ital.
  Firma
  CEMB
  
  gezeigt
  werden,
  wie
  sie
  bei
   
  TORNADO
  Racing 
  zum
  Einsatz
  kommt.
  Die
  Kurbelwangen
  sind
  hier
  mit
  dem
  Hubzapfen
  und
  den
  beiden 
  Hauptlagerzapfen
  bestückt.
  Zum
  Wuchten
  wird
  das
  oben
  ermittelte
  Meister-gewicht 
  symetrisch
  um
  den
  Kurbelzapfen
  angebracht.
  (Auf
  dem
  Foto
  lks.
  sind
  einige 
  Meistergewichte
  zu
  sehen).
  Nun
  wird
  die
  Welle
  mit
  den
  Hauptlagerzapfen
  auf
  die 
  beiden
  rollengelagerten
  Schwingungsaufnehmer
  (1+2)
  plaziert.
  Anders
  als
  beim 
  statischen
  Wuchten
  kommt
  hier
  eine
  zwei
  Ebenen
  Wuchtung
  
  zum
  tragen,
  bei
  der
  die 
  Unwucht
  von
  linker
  und
  rechter
  Kurbelwange
  einzeln
  ermittelt
  wird. 
  Auf
  einer
  Seite
  der 
  Wuchtmaschine
  ist
  eine
  Photozelle
  angebracht
  die
  auf
  den
  Hauptlagerzapfen 
  ausgerichtet
  ist
  und
  die
  Drehzahl
  sowie
  den 
  Drehwinkel
  der
  Welle
  erfaßt.
  Um
  den
  Dreh-
  winkel
  bestimmen
  zu
  können
  wird
  auf
  der 
  Welle
  eine
  Referenzmarkierung
  angebracht. 
  Für
  den
  Wuchtvorgang
  wird
  die
  Welle
  mittels 
  eines
  Flachriemens
  angetrieben,
  der
  durch 
  einen
  einstellbaren
  Arm
  auf
  den
  Haupt-
  lagerzapfen gedrückt wird. 
  Die
  Drehzahl
  liegt
  dabei
  zwischen
  500
  und 
  1000
  Umdrehungen
  pro
  Minute.
  Bevor
  aber 
  der
  eigentliche
  Wuchtvorgang
  beginnen
  kann, 
  müssen
  einige
  Eingaben
  gemacht
  und
  die 
  Maschine
  kalibriert
  werden.
  Das
  ist
  einmal
  der 
  Abstand
  der
  beiden
  Lagerstellen
  zueinander 
  und
  der
  Abstand
  der
  Kurbelwangen
  zu
  den
  Sensoren.
  Auch
  der
  Radius
  der
  Kurbelwangen
  und
  der 
  Durchmesser
  der
  Hauptlagerwelle
  zählen
  zu
  den
  Eingaben
  die
  für
  
  den
  Wuchtvorgang
  benötigt 
  werden.
  Der
  Durchmesser
  der
  Lagerwelle
  ist
  dabei
  wichtig
  um
  die
  Drehzahl
  und
  den
  Drehwinkel 
  der
  Welle
  zu
  berechnen.
  Die
  beiden
  Sensoren
  messen
  die
  Maximale
  Schwingung
  der
  Welle,
  die 
  sogenannten 
  Amplituden,
  ein
  Begriff
  aus
  der
  Physik,
  der
  angibt
  wieweit
  die
  maximale 
  Auslenkung 
  der
  Schwingung
  einer
  Welle
  von
  ihrem
  Gleichgewichtszustand
  
  entfernt
  ist
  und
  ordnen
  sie
  einem 
  bestimmten Drehwinkel zu.
  Nun
  kann
  die
  Maschine
  gestartet
  werden
  und
  nach
  ca.
  15
  -
  20
  Sekunden
  bekommt
  man
  das 
  Wuchtergebnis
  auf
  den
  links
  zu
  sehenden
  Bildschirm
  angezeigt.
  Hier
  zeigt
  die
  Maschine
  für
  die 
  linke
  Kurbelwange
  eine
  Unwucht
  von
  41,7
  Gramm
  und
  für
  die
  Rechte
  Wange
  7
  Gramm
  an.
  Die 
  dritte
  Anzeige
  von
  links
  zeigt
  an,
  das
  die
  Korrektur
  der
  Unwucht
  durch
  Ausbohren
  von
  Material 
  ausgeglichen
  werden
  soll.
  Für
  die
  linke
  Wange
  wird
  hier
  noch
  kein
  Drehwinkel
  für
  die
  Korrektur 
  angezeigt,
  rechts
  soll
  die
  Ausgleichsbohrung
  bei
  einem
  Drehwinkel
  von
  60
  angebracht
  werden. 
  Welchen
  Durchmesser
  die
  Ausgleichbohrung
  haben
  muß
  und
  wie
  
  tief
  sie
  
  sein
  muß,
  kann
  man
   
  Anhand
  der
  Dichte
  des
  Werkstoffs
  ausrechnen.
  Beim
  Werkstoff
  42CrMo4
  beträgt
  die
  Dichte
  z.B. 
  7,72 g/cm3.
  Bei
  größerer
  Unwucht
  müssen
  unter
  Umständen
  mehrere
  Bohrungen
  angebracht
  werden.
  Die 
  Unwuchtkorrektur
  kann
  mit
  einem
  speziellen
  Bohrungssystem
  direkt
  auf
  der
  Maschine
  ausgeführt 
  werden.
  Wegen
  der
  Nitierung
  der
  Wangenoberfläche
  muß
  dafür
  ein
  spezieller
  Hartmetallbohrer
  verwendet
  werden.
  Nach
  der
  Korrektur
  muß
  die
  Welle
  nochmals
  gewuchtet
  werden
  um
  den 
  Erfolg der Korrekturmaßnahme zu überprüfen. Eine Restunwucht von 2 Gramm fällt dabei in die Toleranzgrenze und wird von den meißten Maschinen auch gar nicht mehr angezeigt.
  Neben
  dem
  hier
  gezeigten
  dynamischen
  Wuchten
  gibt
  es
  noch
  das
  statische
  Wuchten
  ohne
  Maschine,
  bei
  dem
  die
  prozedur
  manuell,
  mit
  montierten
  Pleuel,
  auf
  einer
  speziellen 
  Abrollvorrichtung durchgeführt wird. Diesen Vorgang werde ich eventuell später an dieser Stelle auch einmal beschreiben. Schneller und präzieser ist aber das dynamische Wuchten.
  Ich danke Friedhelm Großewächter für seine Zeit, die er für mich aufgebracht hat um mir diese ganzen komplexen Vorgänge zu erklären.
   
 
  
 
 
 
 
  
  
  
  
  
  
 
  Die
  Pilgrim
  
  Ölpumpe
  für
  Motorräder
  kam
  1926
  auf
  den
  Markt
  und
  war
  auf 
  Anhieb
  ein
  Erfolg.
  Sie
  wurde
  seither
  in
  unzähligen
  Varianten
  hergestellt 
  und
  gehörte
  jahrzehnte
  lang
  bei
  über
  100
  Herstellern
  zur 
  Standartausrüstung.
  Der
  Grund
  für
  den
  Erfolg
  lag
  in
  dem
  Schauglas
  ,
  durch 
  dem
  der
  Fahrer
  den
  blasenfreien
  Durchfluß
  des
  Lebensnotwendigen 
  Schmierstoffs
  jederzeit
  im
  Blick
  hatte.
  Außerdem
  entfiel
  der
  lästige 
  Druckaufbau
  von
  Hand
  wie
  er
  vorher
  üblich
  war.
  Die
  Pumpe
  leitete
  das
  Öl 
  ins
  Kurbelghäuse
  und
  bei
  einigen
  Herstellern
  auch
  direkt
  in
  die 
  Kurbelwelle
  um
  die
  Schmierung
  des
  Pleuels
  zu
  verbessern.
  Die
  Pumpe 
  verfügte
  außerden
  über
  einen
  außen
  angebrachten
  Stutzen
  
  
  von
  dem
  aus 
  das
  Öl,
  mittels
  eines
  am
  Zylinder
  ent-langeführten
  Metallrohrs,
  
  
  zum 
  Zylinderkopf
  geführt
  wird.
  War
  die
  Pumpe
  zunächst
  nur
  als 
  Einkolbenpumpe
  ausgelegt,
  so
  gab
  es
  später
  auch
  eine
  Zweikolbenpumpe 
  (Duplexpumpe),
  die
  vor
  allem
  bei
  Zweitakt
  und
  Speedwaymotoren
  zum 
  Einsatz
  kam.
  Diese
  Pumpe
  wurde
  bis
  Ende
  der
  1980er
  Jahre
  von
  JAP, 
  JAWA,
  WESLAKE,
  GODDEN
  u.s.w.
  verwendet,
  bis
  Umweltauflagen
  ein 
  geschlossenes
  Schmiersystem
  verlangten
  und
  die
  Ölpumpen
  innerhalb
  des 
  Motors verlegt wurden.
  Die
  Pilgrim
  Duplex
  Pumpe
  besteht
  im
  wesentlichen
  aus
  einem 
  Aluge-häuse 
  im
  dem
  eine
  Antriebsschnecke
  die
  beiden
  Pumpenkolben
  in
  eine 
  Drehbewegung
  versetzt.
  Die
  Kolben
  sind
  federbelastet
  und
  
  an
  einer
  Seite 
  Nockenförmig
  ausgelegt.
  Die
  Nockenbahn
  läuft
  an
  den
  Stellschrauben 
  entlang
  und
  versetzt
  so
  die
  Kolben
  in
  einer
  hin-
  und
  hergehenden 
  Pumpbewegung.
  In
  den
  Kolben
  sind
  zwei
  Öffnungen
  so
  eingeschnitten
  
  das 
  sie
  sich
  im
  richtigen
  Moment
  öffnen
  und
  schließen,
  so
  das
  Öl
  von
  der 
  Zufuhrseite
  angesaugt
  und
  in
  den
  oberen
  Schaukasten
  gepumpt
  wird. 
  Federbelastete
  Kugelventile
  verhindern
  dabei
  ein
  zurücklaufen
  des
  Öls. 
  Anschließend
  gelangt
  das
  Öl
  durch
  eine
  Bohrung
  zurück
  zur
  Druckseite 
  des
  Kolbens,
  von
  wo
  aus
  es,
  durch
  den
  Pumpenkolben
  unter
  Druck
  gesetzt, 
  ins
  Kurbelgehäuse
  und
  über
  die
  Außenleitung
  zum
  Zylinderkopf
  gepumpt 
  wird.
  Der
  Motorseitige
  Kolben
  bedient
  dabei
  den
  Zylinderkopf,
  während 
  der
  äußere
  Kolben
  das
  Öl
  in
  die
  Kurbelwelle
  bzw.
  Kurbelgehäuse 
  befördert.
  Die
  beiden
  Pumpenkolben
  sind
  unterschiedlich
  und
  sollten
  bei 
  einer
  Demontage
  nicht
  vertauscht
  werden.
  
  Die
  Fördermenge
  kann
  durch 
  die
  Stellschrauben
  reguliert
  werden
  und
  sollte
  grundsätzlich
  so
  eingestellt 
  werden,
  das
  in
  den
  Kurbelmechanismus
  mehr
  Öl
  gelangt
  als
  in
  dem 
  Zylinderkopf.
  Bei
  hineingedrehten
  Schrauben
  legt
  der
  Kolben
  nur
  einen 
  Teil
  seines
  Hubwegs
  zurück
  und
  fördert
  dementsprechend
  weniger
  Öl, 
  während bei herausgedrehten Stellschrauben mehr gefördert wird. 
  Der 
  Antrieb
  der
  Pumpe
  erfolgt
  von
  einem
  Zwischenrad
  aus
  welches
  sich
  zwischen
  Kurbelwelle
  und
  Nockenwellenantrieb
  befindet
  und
  
  daher 
  nur
  mit
  halber
  Motordrehzahl
  läuft.
  Würde
  die
  Ölpumpe
  direkt
  von
  der
  Kurbelwelle
  angetrieben,
  wäre,
  mit
  zunehmender
  Drehzahl,
  die 
  Fördermenge so hoch das sie mit den Stellschrauben nicht mehr regulierbar wäre. 
  Über
  den
  Betrieb
  der
  Pumpe
  gibt
  es
  wenig
  zu
  sagen,
  da
  das
  Schauglas
  jederzeit
  Auskunft
  über
  die
  Funktion
  der
  Ölpumpe
  gibt.
  Sollte
  der 
  Schaukasten
  der
  Pumpe
  nach
  dem 
  Abstellen
  des
  Motors
  vollaufen,
  so
  muß
  das
  Schauglas
  abgeschraubt
  und
  die
  beiden
  Überlaufrohre
  mit
  einer 
  kleinen
  Flachzange
  vorsichtig
  nach
  oben
  herausgezogen
  werden
  und
  die
  darunter
  liegenden
  Federn
  mit
  der 
  Absperrkugel
  entfernt
  und
  gereinigt 
  werden. 
  Sollte
  eine
  Demontage
  der
  Pumpe
  aus
  irgendeinen
  Grund
  jemals
  erforderlich
  sein,
  so
  sind
  zuerst
  die
  Zufuhr
  und
  die
  Austrittsleitung
  zum 
  Zylinderkopf
  zu
  entfernen,
  bevor
  die
  mit
  zwei
  Schrauben
  befestigte
  Pumpe
  vom
  Gehäuse
  abgenommen
  werden
  kann.
  Jetzt
  kann
  die
  
  Öldüse 
  samt
  Feder,
  
  die
  sich
  in
  der
  Bohrung
  der
  Kurbelwelle
  befindet,
  sowie
  die
  Dichtung
  entfernt
  werden.
  Zum
  Zerlegen
  der
  Pumpe
  wird
  zuerst
  die 
  Lagerbuchse
  der
  Antriebswelle,
  welche
  
  entgegen
  der
  Drehrichtung
  der
  Pumpe
  herausgeschraubt
  wird,
  entfernt.
  Nun
  kann
  die
  Antriebswelle 
  herausgezogen
  werden.
  Danach
  wird
  der,
  mit
  3
  Schrauben
  befestigte,
  seitliche
  Anschlagdeckel
  entfernt
  so
  das
  die
  Pumpenkolben
  samt 
  Federaufnahme
  und
  Feder
  entfernt
  werden
  können.
  Achtung:
  Da
  die
  Kolben
  unterschiedlich
  sind,
  dürfen
  sie
  beim
  Einbau
  nicht
  vertauscht 
  werden.
  Zuletzt
  wird
  der,
  ebenfalls
  mit
  3
  Schlitzschrauben
  befestigte,
  gegenüberliegende
  Deckel
  mit
  den
  zwei
  Regulierschrauben
  entfernt.
  Nun 
  können das Gehäuse und die Einzelteile mit Bremsenreiniger, Waschbenzin o.ä. gereinigt werden.
  Nachdem
  alles
  gereinigt
  und
  auf
  Verschleiß
  geprüft
  wurde,
  werden
  als
  erstes
  die
  Pumpenkolben
  mit
  Feder 
  und
  Federaufnahme
  eingesetzt
  und
  der
  Deckel
  mit
  neuer
  Dichtung
  befestigt.
  Die
  Deckeldichtung
  und
  auch 
  alle
  anderen
  Dichtungen
  sollten
  grundsätzlich
  beim
  Zusammenbau
  erneuert
  werden.
  Auch
  der 
  Gegenüberliegende
  Deckel
  mit
  den
  zwei
  Regulierschrauben
  kann
  nun
  wieder
  montiert
  werden.
  Als 
  nächstes
  wird
  die
  Antriebsschnecke
  durch
  leichtes
  drehen
  eingesetzt
  und
  mit
  der
  Messingmutter
  fixiert. 
  Jetzt
  die
  Pumpe
  auf
  die
  Seite
  mit
  der
  Förderkammer
  nach
  oben
  drehen
  und
  mit
  Öl
  füllen.
  (Dort
  wo
  das
  Öl 
  in
  die
  Pumpe
  eintritt).
  Nun
  den
  Ölzulaufstutzen
  einschrauben
  und
  mit
  einem
  nach
  oben
  gerichteten 
  Schlauch
  versehen
  und
  diesen
  ebenfalls
  mit
  Öl
  befüllen.
  Nun
  bei
  vollständig
  zurückgedrehten 
  Regulierschrauben
  die
  Pumpe
  aufrecht
  stellen
  und
  die
  Antriebsschnecke
  von
  Hand
  im
  Uhrzeigersinn 
  drehen
  bis
  Öl
  aus
  den
  Löchern
  der
  beiden
  Förderrohre
  im
  Schaukasten
  
  blasenfrei
  austritt.
  Dann
  die 
  Kugeln
  mit
  der
  Feder
  und
  die
  Förderrohre
  einsetzen.
  Danach
  den
  Schaukasten
  mit
  Öl
  befüllen
  und
  das 
  Schauglas
  mit
  dem
  Rahmen
  befestigen.
  Die
  Förderkammer
  ist
  nun
  gefüllt
  so
  das
  die
  Pumpe
  jetzt
  montiert 
  werden
  kann.
  Dafür
  zuerst
  die
  Öldüse
  mit
  der
  Feder
  in
  die
  Öffnung
  der
  Kurbelwelle
  setzen,
  die
  Dichtung
  fixieren
  und
  das
  Ende
  der 
  Antriebsschnecke
  so
  ausrichten
  das
  es
  in
  den
  Schlitz
  des 
  Zwischenrades
  eingreift.
  Nachdem
  alles
  ausgerichtet
  ist
  können
  die
  zwei
  Befestigungsschrauben
  eingedreht
  werden. 
  Als
  letztes
  den
  Zulaufschlauch
  und
  die
  Förderleitung
  zum
  Zylinderkopf
   
  montieren,
  den
  Öltank
  auffüllen
  und
  den
  Motor
  im
  Leerlauf
  laufen
  lassen.
  Durch
  das
  hineindrehen
  der
  beiden
  Regulierschrauben
  kann
  nun
  die
  Fördermenge
  eingestellt
  werden.
  Die 
  Enstellung ist dann korrekt wenn der Schaukasten in allen Drehzahlbereichen immer etwa zu dreiviertel gefüllt ist und keine Luftblasen zu sehen sind.
  Die Peparatur einer Pilgrim Pumpe ist hier in einem YouTube Video erklärt.  
  https://www.youtube.com/watch?v=skryoG86U1Y
   
  Auch die erste von Jawa konstruierte Innenliegende Ölpumpe funktionierte nach dem Pilgrim Prinzip
   
  ---->>>
  Ersatzteile sind bei folgenden Händlern zu bekommen:
  
  
 
   
 
 
   
 
 
   
 
  
 
                                                                                             Pilgrim Duplex Ölpumpe                                                                         Bahnsporttechnik.de
 
 
   
 
  
 
                                                                                               Pilgrim Duplex Ölpumpe                                                                             Bahnsporttechnik.de
 
  
  
  
 
   
 
 