Um
wohl
eine
der
spektakulärsten
Motorumbauten
handelt
es
sich
bei
dieser
250er
NSU,
was
aber
einmal
mehr
den
Erfindergeist
der
Rennfahrer
in
der
damaligen
DDR
zeigt.
Vom
Ausgangsprodukt
,
einer
250
ccm
NSU
war
am
Ende
nur
noch
das
Motorgehäuse
und
der
Zylinderkopf
übrig
und
auch
das
war
bereits
abgeändert.
Das
Gehäusehauptlager
wurde
aufgebohrt
und
mit
ESO-Lagern
versehen.
Die
Hubscheiben
der
Kurbelwelle
stammen
vom
JAWA
350
und
das
oben
Nadelgelagerte
Pleuel
aus
einem
Wartburg
353.
Der
Zylinder
ist
ein
AWO
und
der
Kolben
wurde
aus
einem
Mahle-
Rohling
selbst
hergestellt
und
danach
schleifen
lassen.
Das
Ganze
wurde
mit
einer
12
Volt
Batteriezündung
und
einem
28er
Bing-
Vergaser
versehen. Für die Ölversorgung wurde eine ESO-Frischölpumpe verwendet. Am Ende lag die Motorleistung bei ca.40 PS.
Die
Umbauten
wurden
von
Manfred
Wiedemann
aus
Großräschen
vorgenommen,
der
immer
noch
den
Bahnrekord
auf
der
500
m
Sandbahn
in
Senftenberg
hält.
Später
kaufte
Norbert
Koniecny
das
Motorrad
und
gewann
damit
gleich
sein
erstes
Rennen
beim
Hans
Tätsch
in
Leipzig
1979.
Zum
letzten
mal
war
das
Motorrad
1983
auf
dem
Teterower
Bergring
im
Einsatz
und befindet sich heute wieder in den Besitz von Manfred Wiedemann.
Bei
dieser
250er
NSU-
Grasbahnmaschine
handelt
es
sich
um
ein
Einzelstück,
das
von
Hans
Wilke
aus
Hamm
in
zweijähriger
Bauzeit
zwischen
1956
und
1958
selbst
konstruiert
wurde.
Hans
Wilke,
der
von
1952
bis
1963
insgesamt
11
Jahre
aktiver
Bahnfahrer
war,
hatte
dabei
besonders
die
Reparaturfreundlichkeit
der
Konstruktion
im
Auge.
So
können
fast
alle
Schrauben
mit
einem
einzigen
Imbus-
Schlüsselsatz
gelöst
werden.
Im
Einsatz
war
die
Maschine
dann
auf
vielen
Deutschen
Grasbahnen
von 1958 bis 1963
Dieses
250
ccm
NSU
Grasbahnmotorrad
wurde
von
Erich
Larenz
(ERLA)
1968
gebaut
und
2016
auf
Ebay
zum
Verkauf
angeboten.
Der
Rahmen
besteht
aus
42er
Chrom-Molybdänstahl
und
einer
umgebauten
Dürrkopp
Gabel.
Der
NSU
Max
Motor
wurde
überarbeitet,
wobei
die
Kurbelwelle
abgedreht
und
mit
einem
Dürrkopp
Nadellager
ausgestattet
wurde.
Auch
das
Getriebe
kommt
ohne
Schaltklinken
und
Gabeln
aus
und
wurde
direkt
geshaltet.
Ein
30
mm
Dellorto
Vergaser
versorgt
den Motor mit Sprit.
Lawrenz
und
Werner
Post
bauten
6
Stück
von
diesen
Bike,
welchen
1968
beim
Haltener
Grasbahnrennen
erstmals vorgestellt wurde.
Die
Firma
NSU
(Neckarsulmer
Motorradwerke)
wurde
1886
gegründet
und
baute
zuerst
Fahrräder
mit
Hilfsmotoren
ehe
man
1900
in
den
Motorradbau
und
1905
auch
in
den
Automobilbau
einstieg.
Bis
1929
baute
NSU
nur
Motorräder
mit
250
ccm
und
500
ccm,
unter
ihnen
die
500S
mit
der
man
zum
erstenmal
auch
an
Motorsportveranstaltungen
teilnahm.
Ein
erster
Erfolg
war
der
Sieg
beim
großen
Preis
von
Monza
1930.
Nach
dem
Krieg
nahm
NSU
erst
1949
die
Motorradproduktion
wieder
auf
und
schuf
neben
vielen
Kleinkrafträdern
auch
die
legendären
Modelle
250
Max
,
250
Spezial
Max
und
die
Super
Max
mit
obenliegender
Nockenwelle
und
Schubstangenantrieb.
In
den
1950er
Jahren
stellten
NSU
Fahrer
mehrere
Geschwindigkeitsrekorde
auf
und
errangen
zahlreiche
Weltmeisterschaften.
Bekannt
sind
die
berühmte
NSU
„Blauwal“,
eine
vollverkleidete
125
ccm
Maschine
mit
der
Werner
Haas
1954
die
Deutsche
Meisterschaft
und
im
gleichen
Jahr
Rupert
Hollaus
die
Weltmeisterschaft
gewann.
Bereits
1954
zog
sich
NSU
vom
Rennsport
zurück,
denn
1951
hatte
man
einen
Vertrag
mit
Felix
Wankel
abgeschlossen
und
entwickelte
mit
ihm
zusammen
den
Drehkolbenmotor
der
allerdings
nicht
in
einem
NSU
Fahrgestell
sondern
erst
in
einer
Hercules
in
Serie
ging.
Anfang
der
1960er
stellte
NSU
die
Motorradproduktion
ein und konzentrierte sich fortan auf den Automobilbau.
Die
sportlichen
Erfolge
wurden
von
NSU
hauptsächlich
im
Strassenrennsport
erzielt.
Offroad
NSU
Motorräder
gab
es
nicht
zu
kaufen.
Da
aber
Motoren
reichlich
vorhanden
waren,
bauten
immer
wieder
gewiefte
Bastler
den
Max
oder
auch
den
OSL
Motor
in
Bahnmaschinen
ein
und
mit
ein
wenig feintuning wurden auch hiermit beachtliche erfolge erzielt.
Bilder
Oben
:
NSU-Max
Spezial-Motor
von
1954.
Für
den
Langbahneinsatz
wurde
er
auf
Methanol
umgestellt.
Er
ist
mit
dem
serienmäßigen
Viergang-
Getriebe
ausgestattet.
Die
Obenliegende
Nockenwelle
wurde
über
zwei
Schubstangen
angetrieben.
Die
zwei
mit
Haarnadelfedern
versehenen
Ventile
wurden
über
Kipphebel
betätigt.
Der
Motor
galt
als
er
1952
vorgestellt
wurde,
als
der
stärkste
250er
der
Welt.
Daneben
eine
Zeichnung
die
das
Prinzip
der
NSU-Schubstangen
Motorsteuerung
darstellt,
wie
sie
beim
NSU
Max-Spezial
verwendet
wurde
Eine
WEPO
NSU-Max
von
1953
die
von
Werner
Post
aus
Drensteinfurt
in
den
Jahren
1962
bis
1970 eingesetzt wurde. Der Rahmen ist ein WEPO-Eigenbau
PPT 500
Aircooled pushrod 4 valve, 4 stroke
Bohrung/Hub : 86 x 85,72 mm or 85 x
87 mm
Hubraum : 500 ccm
Leistung : 62 - 63 PS / 6000 min.
Vergaser : 34 mm Dellorto
Gewicht : 27,56 kg
Baujahr : ab
Verdichtung : 13,5 : 1
Ölfüllmenge : 1,0 Liter
Willi
Roth
aus
München
hatte
bereits
als
13-jähriger
Gymnasiast
zahlreiche
Bücher
über
Verbrennungsmotoren
studiert
und
wollte
unbedingt
einen
eigenen
Motor
bauen.
So
fertigte
er
bereits
in
jungen
Jahren
zahlreiche
Zeichnungen
über
Mehrzylindermotoren
mit
obenliegender
Nockenwelle
und
über
Tassenstößel
betätigte
Ventile
an,
die
aber
in
der
Planungsphase
stehenblieben,
da
das
Taschengeld
welches
der
Sohn
eines
Bäckereibesitzers
bekam
für
die
Verwirklichung
der
Projekte
natürlich
nicht
ausreichte.
Später
machte
er
eine
Lehre
bei
BMW,
wo er bereits mit Ende des dritten Lehrjahres in der Rennmotorenabteilung an Formel-2 Motoren schraubte.
In
dieser
Zeit,
so
um
das
Jahr
1970,
fing
er
dann
mit
der
Konstruktion
eines
Einzylinder
Sandbahnmotors
an.
Es
sollte
ein
Vierventilmotor
mit
zwei
obenliegenden
Nockenwellen
und
über
Tassenstößel
betätigten
Ventilen
sein.
Da
Sandbahnmotoren
ein
möglichst
breites
Drehzahlband
mit
hohem
Drehmoment
benötigen,
sind
Vierventilmotoren
hier
klar
im
Vorteil.
Wird
hier
doch
schon
bei
geringen
Drehzahlen
ein
hohes
Drehmoment
erreicht.
Auf
der
Basis
des
JAWA-Kurzhubmotors
entstand
ein
erster
Prototyp,(auf
den
oberen
Bildern
zu
sehen)
wo
aber
am
Ende
nur
noch
das
Kurbelgehäuse
und
eine
im
Hub
verlängerte
Kurbelwelle
übrigblieben.
Rudi
Kastl
probierte
im
Frühjahr
1972
diesen
Motor
bei
einigen
Rennen
aus,
wobei
er
schnell
feststellte
das
das
Fahrwerk
der
enormen
Leistungsentfaltung
des
Motors
nicht
gewachsen
war.
Kastl
mußte
nicht
nur
das
Fahrwerk
verändern
sondern
auch
seinen
Fahrstil,
weil
der
Motor
es
nicht
erlaubte
ständig
Vollgas
zu
fahren
da
das
Hinterrad
sonst
durchdrehte
und
so
die
Kraft
nicht
auf
den
Boden
zu
bringen
war.
Nachdem
diese
Probleme
gelöst
waren,
gab
es
entgegen
ersten
Befürchtungen
von
Roth,
keinerlei
Probleme
was
die
Zuverlässigkeit und Standfestigkeit des Motors betraf.
Fotos
links:
Bilder
des
ersten
Prototyps
von
Willi
Roth
1972
.
Die
Ölpumpe
wird
hier
noch
von
der
Einlassnockenwelle
angetrieben.
Das
von
Willi
Roth
entworfene
Kurbelgehause
besteht
aus
sehr
dünnwandigen
Elektron
und
ist
ca.
zwei
Kilogramm
leichter
als
das
Jawa-Gehäuse.
Revolutionär
ist
auch
die
Befestigung
von
Zylinder
und
Zylinderkopf
mittels
durchgehender
Dehnschrauben
wodurch
die,
durch
die
auf
und
abwärts
Bewegung
des
Kolbens
entstehenden
Zug-
und
Druckkräfte,
nicht
mehr
übers
Gehäuse
geleitet,
sondern
von
den
Dehnschrauben
aufgenommen
werden.
Zur
Demontage
von
Zylinder
und
Zylinderkopf
löst
man
einfach
die
vier
Schrauben
und
kann
dann
Zylinder
und
Kopf
abheben.
Ein
weiterer
Vorteil
ist,
das
die
Muttern
von
unten
frei
zugänglich
sind
und
mit
dem
Drehmomentschlüssel
angezogen
werden
können.
Auf
dem
Bild
oben
rechts
ist
eine
Vertiefung
im
Kurbelgehäuse
zu
erkennen
in
der
sich
das
von
den
Gehäusewänden
abströmende
Öl
sammelt
und
dann
von
der
Ölpumpe
abgesaugt
und
zum
Tank
zurückgefördert wird.
Der
Zylinder
besteht
aus
einer
speziellen
Alulegierung
in
dem
eine
auswechselbare,
verzugfeste
Laufbuchse
eingeschrumpft
ist.Für
die
Abdichtung
zum
Zylinderkopf
hin
dient
eine
mit
Rillen
versehene
Dichtung
die
durch
eine
im
Zylinder
eingefräste
Nut
fixiert
wird.
Die
Bauhöhe
des
Kolbens
ist,
hier
im
Vergleich
zum
Kolbenbolzen,
bereits
sehr
niedrig
gehalten.
Der
im
Gesenk
geschmiedete
Kolben
ist
mit
drei
verchromten
Stahlkolbenringen
von
je
1
mm
breite
ausgestattet
und
wiegt
260
Gramm,
was
für
damalige
Verhältnisse
bereits
sehr
niedrig
war.
Die
Oberfläche
des
Kolben
trägt
eine
dünne
Bleischicht
welche
gute
Einlaufeigenschaften
garantieren
sollte.
Den
Kolben
gab
es
ausser
in
der
Originalgrösse
von
85,5
mm
in
zwei
Übergrössen
für
die
Schleifmasse
85,75
mm
und
86
mm.
Durch
die
Vierventiltechnik
konnten
die
Ventiltaschen
sehr
niedrig
gehalten
wodurch
wiederum
eine
höhere
Verdichtung
erzielt
werden konnte. Der Kolbenbolzen hat einen Durchmesser von 20 mm und und wird durch Drahtsprengringe axial gesichert.
Die
Kurbelwelle
ist
aus
Einzelteilen
zusammengepresst,
wobei
der
Kurbelzapfen
für
einen
Hub
von
86
mm
ausgelegt
wurde.
Das
sind
4
mm
mehr
als
beim
Jawa
Kurzhubmotor
und
sorgt
für
ein
höheres
Drehmoment.Der
Hubzapfen
hat
einen
Lagerdurchmesser
von
40
mm
und
wird
mit
einen
speziell
angefertigten
Pleuellager
mit
käfiggeführten
Nadeln
versehen,
welches
durch
sein
spezielles
Ölreservoir
für
höchste Belastungen ausgelegt ist.
Die
Handelsüblichen
Kurbelwellenlager
bestehen
aus
Einzelteilen
wobei
der
Innenring
auf
die
Kurbelwelle
und
der
Aussenring
mitsamt
Rollenlager
in
das
Motorgehäuse
gepresst
wird.
Dadurch
ist
es
möglich
die
Kurbelwelle
zu
demontieren
ohne
das
Lager
aus
dem
Motorgehäuse
auspressen
zu
müssen.
Das
rechte
Hauptlager
wird
durch
Nut
und
Sprengring
spielfrei
fixiert,
während
das
linke
Lager
ohne
Fixierung
bleibt
und
bei
axialer
Belastung
leicht
ausweichen
kann.
Das
Pleuel,
welches
von
Willi
Roth
neu
entworfen
wurde,
besteht
aus
einem
im
Gesenk
geschmiedeten
hochfesten
Stahl
und
ist
ebenfalls
wesentlich
leichter
als
damals
übliche
Pleuel.
Später
konnte
der
Kunde
auf
Wunsch
auch
ein
Titan-Pleuel
bekommen.
Als
Kolben-
bolzenlager wurde eine Bronzebuchse eingepresst.
Als
Zündanlage
verwendete
Willi
Roth
bei
seinen
Prototypen
die
von
Wolfgang
Kröber
aus
Winnigen
entwickelte
kontaktlose
Magnet-
Hochspannungs-Kondensatorzündung
(MHKZ)
die
auf
dem
Antriebsrad
der
Auslaß-Nockenwelle
montiert
war.
Sie
hatte
damals
30%
mehr
Leistung
als
herkömmliche
Zünd-
anlagen
und
lieferte
für
drei
Zünd-
kerzen
gleichzeitig
den
Funken.
Später
wurde
aber
überwiegend
eine
BOSCH-Spulenzündanlage
mit
Un-
terbrecherkontakten
und
nur
einer
Zündkerze verwendet.
Bild
ganz
links:
Roth
mit
Kröber
Kondensatorzündung.
Bild
Mitte:
Kontaktzündung
von
BOSCH
Bild
rechts:
Der
Zylinderkopf
mit
3
Zündkerzenbohrungen.
Der
Zylinderkopf
besteht
aus
einer
sehr
zähen
gut
wärmeleitenden
Alu-
miniumlegierung
in
dem
Ventilsitzringe
aus
Dulenit
und
Ventilführungen
aus
Messing
eingeschrumpft
sind.
Für
die
Befestigungsschrauben
wurden
Gewindebuchsen
aus
Stahl
in
dem
Zylinderkopf
eingeschraubt.
Durch
einen
sehr
steilen
Ventilwinkel
konnte
der
dachförmige
Brennraum
sehr
flach
gehalten
werden.
Oben
auf
dem
Zylinderkopf
sind
die
beiden
Nockenwellengehäuse
montiert
mit
jeweils
einer
Nockenwelle
für
die
Einlass-
und
Auslassventile.
Die
Gehäuse
sind
an
der
Steuerseite
mit
vier
6
mm
und
an
der
gegenüberliegenden
Seite
mit
zwei
8
mm
Stehbolzen
und
Muttern
befestigt.
Diese
Bolzen
dienen
gleichzeitig
zur
Befestigung
der
Nockenwellenlagerdeckel,
während
zwei
mittig
plazierte
6
mm
Stehbolzen
das
Gehäuse
auch
dann
noch
in
seinem
Sitz
halten
wenn
die
Nockenwellen
demontiert
werden
müssen.
Eine
Demontage
der
Nockenwellen
wird
zum
Beispiel
immer
dann
nötig
wenn
das
Ventilspiel
eingestellt
werden
muss,
da
das
Spiel
mittels
auswechselbarer
Ventilkäppchen
die
direkt auf dem Ventil unter dem Tassenstössel plaziert sind, eingestellt wird.
Die
Nockenwellen
sind
aus
Stahl
gefertigt,
Einsatzgehärtet
und
anschließend
mehrfach
oberflächenbehandelt.
An
der
Antriebsseite
ist
die
Welle
Nadel-
gelagert,
während
sie
an
der
anderen
Seite
mit
zwei
nebeneinander
plazierten
Kugellagern
versehen
ist,
die
gegeneinander
abgedichtet
sind.
Zur
Arretierung
der
Nockenwelle
wurde
im
Lagerdeckel
ein
Halbring
eingelegt.
Die
Nockenerhebungskurve
wurde
von
Willi
Roth
selbst
errechnet.
Die
sehr
dünnwandigen
Tassenstössel
sind
auf
der
Planfläche
auf
welcher
der
Nocken
abläuft,
mit
einer
Rauhtiefe
von
0,5
tausendstel
geläppt
worden.
Die
Ventile
sind
vergütet
und
zusätzlich
gehärtet
worden,
wobei
die
7
mm
Ventilschäfte
verchromt
wurden.
Bei
den
Auslassventilen
besteht
der
Ventilteller
aus
einer
besonderen
Hochtemperaturlegierung
in
der
nur
noch
2%
Eisen
enthalten
sind.
Trotzdem
wiegt
das
Ventil
nur
125
Gramm
was
sich
wiederum
positiv
auf
die
Höchstdrehzahl
des
Motors
auswirkt.
Die
Ventilfedern
sind
progressiv
gewickelt
und
als
einzelne
Schraubenfedern
ausgelegt.
Unter
der
Feder,
zum
Zylinderkopf
hin,
ist
eine
Stahlscheibe
untergelegt
welche
zusammen
mit
der
Progressivität
der
Ventilfeder
Schwingungen
verhindern
soll.
Die
Ventilfedern
werden
oben
durch
einen
Ventilfederteller
aus
Titan
und
durch
Ventilkeile
mit
drei
Wülsten
in
ihren
Sitz
gehalten,
welche
ein
freies
Drehen
des
Ventils
erlauben.
Die
Ölpumpe
wurde
bei
den
ersten
Prototypen,
aber
auch
bei
späteren
Motoren
die
auf
dem
JAWA-Kurbelgehäuse
basierten,
von
der
Einlassnockenwelle
angetrieben.
Beim
von
Roth
gebautem
Kurbelgehäuse
ist
die
Pumpe
auf
der
rechten
Motorseite
unterhalb
der
Kurbelwelle
angeflanscht
und
mittels
O-Ring
zum
Kurbelgehäuse
hin
abgedichtet.
Das
Schmiersystem
ist
als
Trockensumpfschmierung
ausgelegt
und
hat
einen
separaten
ca.
1
Liter
fassenden
Öltank.
Zur
Ölumwälzung
dient
dabei
eine
zweiteilige
Eaton
Ölpumpe
die
über
Zahnräder
von
der
Kurbelwelle
angetrieben
wird.
Um
ein
Ansammeln
des
Öls
im
Kurbelgehäuse
zu
verhindern
weist
der
Saugteil
der
Pumpe
die
dreifache
Menge
des
Druckteils
auf.
Die
Pumpe
saugt
dabei
das
Öl
aus
dem
Tank
und
drückt
es
über
eine
Leitung
zu
den
Nockenwellengehäusen
wo
es
zwischen
den
beiden
Kugellagern
der
Nockenwelle
austritt.
Da
die
beiden
Lager
nach
aussen
abgedichtet
sind,
kann
das
Öl
nicht
abfließen
sondern
wird
durch
eine
Bohrung
in
die
hohlgebohrte
Nockenwelle
gedrückt
wo
es
dann
durch
eine
weitere
Bohrung
im
Grundkreis
der
Nockenwelle
vor
der
Anlauframpe
des
Nockens
austritt
und
auf
dem
Tassenstößel
spritzt
bevor
der
Nocken
den
Stößel
belastet.
Die
Rücklaufbohrung
ist
so
hoch
angebracht
das
immer
ein
wenig
Öl
im
Nockenwellengehäuse
stehen
bleibt
und
so
die
Nockenwelle
sofort
nach
dem
Motorstart bereits geschmiert wird.
Gleichzeitig
wird
das
Öl
von
der
Druckpumpe
zur
Kurbelwelle
gefördert
wobei
es
einem
Micronic-
Ölfilter
durchströmt.
Durch
eine
Düse
gelangt
es
zu
einem
auf
der
Kurbelwelle
befindlichen
Schleuderring
welcher
es
durch
den
Hubzapfen
in
das
Pleuellager
leitet.
Da
das
Öl
durch
die
Düse
fein
zerstäubt
wird
sammelt
sich
nur
wenig
Öl
im
Kurbelgehäuse
an,
wodurch
Leistungsverlust
durch
Ölpanschen
verhindert
wird.
Das
aus
dem
Pleuellager
austretende
Öl
wird
an
den
Kolben
geschleudert
und
sorgt
so
für
dessen
Schmierung.
Das
an
den
Gehäusewänden
abtropfende
Öl
sammelt
sich
in
einer
Vertiefung
im
Kurbelgehäuse
von
wo
es
von
der
Saugpumpe
zurück
in
den
Tank
gefördert
wird.
Bei
der
Langbahn-Weltmeisterschaft
1973
in
Oslo
wurde
der
Motor
zum
erstenmal
eingesetzt.
Zahlreiche
Spitzenfahrer,
wie
Hans
Zierk,
Jan
Käter,
Hans
Nielsen
oder
auch
Joachim
Kall
setzten
diesen
Motor
auf
der
Langbahn
ein.
Der
Motor
brachte
schon
damals
über
70
PS
auf
der
Motorbremse.
Doch
galt
der
Motor
als
zu
anfällig
und
konnte
sich
daher
auf
Dauer
nicht
durchsetzen,
zumal
die
großen
Hersteller
wie
JAWA
oder
auch
Weslake
kurz
darauf
eigene
Vierventilmotoren
auf
den
Markt
brachten.
Anfang
der
achtziger
Jahre
entwickelte
Willi
Roth
für
dem
Meringer
Mike
Krauser
einen
1000
ccm
Boxermotor
der
hauptsächlich
nach
Übersee
verkauft
wurde,
aber
aufgrund
zahlreicher
Reklamationen
wurde
auch
dieses
Projekt
schnell
wieder
eingestellt.
Das
Bild
links
zeigt
Joachim
Kall
aus
Schaalby
mit
einem
Roth
Motor
in
seinem Langbahnfahrgestell.
Bild
rechts
:
Willy
Roth
aus
Mering
an
seinem
Zeichenbrett.
Willy
Roth
ist
im
November 2022 verstorben.
Der
Engländer
Phil
Pratt,
Ende
der
sechziger
Jahre
Speedwayfahrer
in
Reading
und
danach
als
Tuner
tätig,
brachte
1985
einen
eigenen
Motor
heraus.
Während
Jawa,
Weslake
und
auch
Godden,
Motoren
mit
OHC-
Steuerung
herausbrachten,
ging
Pratt
wieder
zu
Stossstangen
und
Kipphebeln
über.Pratt
war
nämlich
der
Meinung,
das
diese
Aggregate
für
die
glatten
und
harten
englischen
Bahnen
einfach
zuviel
Leistung
hätten.
Dadurch
dreht,
besonders
in
der
so
wichtigen
Startphase,
ständig
das
Hinterrad
durch
und
der
Fahrer
kommt
nicht
von
der
Stelle.
In
Zusammenarbeit
mit
einigen
Sponsoren
baute
er
einen
Weslake
Motor
so
um,
das
er
am
Ende
nicht
nur
besser
startete,
sondern
mit
27
kg
sogar
noch
1kg
leichter
als
der
Weslake
war.
Die
vier
Ventile
werden
über
Kipphebel
betätigt,
die
sich
auf
INA-Nadellagern
bewegen.
Die
Firma
INA
war
sowieso
einer
der
Sponsoren,
so
das
alle
Lager
mit
INA-
Lagern
bestückt
sind.
Der
Motor
kommt
fast
ganz
ohne
Ölleitungen
aus,
weil
das
Öl
durch
Bohrungen
in
Zylinder
und
Zylinderkopf
zu
den
Ventilen
geführt
wird.
Die
auf
dem
Foto
zu
erkennende
Ölleitung
führt
zum
Öltank,
weil
der
Motor
mit
der
damals
üblichen,
Verlustschmierung
arbeitet.
Auch
die
Ölpumpe,
die
mit
nur
einem
rotierenden
Teil
auskommt,
wurde
von
Pratt
neu
entwickelt
Im
Motorinneren
arbeitet
ein
von
der
Firma
OMEGA
entwickelter
sehr
leichter
und
kurzer
Spezialkolben,
der
von
einem
ebenfalls
sehr
kurzen
DURAL-Pleuel
betätigt
wird.
Der
Motor
wurde
in
zwei
Hubversionen
angeboten,
einmal
als
sogenannter
Quadrathuber
und
als
Langhuber.
Auch
konnte
der
Kunde
zwischen
drei
verschiedenen
Nockenwellen
wählen.
Etwa
100
Exemplare
wurden
von
diesen
Motor
gebaut,
wobei
sogar
mit
Shawn
Moran
und
Phil
Crump
(sen.)
zwei
Werksfahrer
von
Pratt
unterstützt
wurden.
Heute
trifft
man
diesen
Motor
noch
ab
und
zu
bei
den
Oldiefahrern,
weil
er
auch
heute
noch wegen seines sehr guten Startverhaltens geschätzt wird.
Ernst Boegh‘s Speedwaybike mit Pratt Motor
Daniel
Rudge,
ein
Gastwirt
aus
Wolverhampton,
fing
1869
mit
der
Konstruktion
von
Fahrrädern
an
und
ließ
sich
kurz
darauf
ein
Rad
mit
einstellbaren
Kugellagern
patentieren.
Diese
Radlager
reduzierten
die
Reibung
so
gut,
das
bei
Radrennen
die
von
Rudge
konstruierten
Räder
20m
hinter
der
Startlinie
starten
mußten.
Im
Frühsommer
des
Jahres
1880
starb
Dan
Rudge
im
Alter
von
nur
39
Jahren
an
Krebs.
Seine
Witwe
Mary
verkaufte
die
Firma
an
den
Fahrradhersteller
George
Woodcock
in
Coventry,
dem
es
aber
hauptsächlich
um
das
von
Rudge
patentierte
Kugellager
ging.
Bis
1893
konstruierte
Rudge
nur
Fahr,-
und
Hochräder
bis
sich
Rudge
mit
der
Whitworth-
Cycle
Company
zusammenschloss.
Der
Firmenname
war
fortan
Rudge-Withworth
Coventry
dessen
Markenzeichen
eine
rote
Hand
vor
einem
Drahtspeichenrad
war.
Aber
erst
1909
begann
man
sich
mit
der
Konstruktion
eines
eigenen
Motorrades
zu
befassen.
Erstes
Rudge-
Modell
war
die
“Multi”die
1912
auf
den
Markt
kam
und
bereits
eine
Kupplung
und
ein
Zweiganggetriebe
besaß.
Ab
1927
begann
die
Rudge
ihren
Siegeszug
auf
Strassenrennstrecken
und
Speedwaybahnen,
waren
sie
doch
wegen
ihrer
Vierventiltechnik
den
meisten
anderen
Rennmotoren
überlegen.
Stanley
Glanfield
entwarf
die
speziell
für
Dirt-Track
hergestellte
Bahnmaschine
mit
dem
“Ulster-Motor”
im
Jahre
1928,
die
sehr
erfolgreich
war
und
unter
den
Namen
Glanfield-Rudge
verkauft
wurde.
Im
Jahr
zuvor
hatte
Glanfield
die
Zuverlässigkeit
der
Rudge-Maschinen
unter
Beweis
gestellt,
indem
er
mit
einer
3,5
PS
Einzylinder-
Rudge
an
einer
über
18
000
Meilen
und
über
alle
vier
Kontinente
führenden
Weltumrundung
teilgenommen hatte
.
Bild
links:
Rudge
500
von
1928
mit
seitlichen
Rahmen-
Verstärkungsrohren.
Es
handelt
sich
hier
um
eine
der
ersten
von
Stanley
Glanfield
gebauten
Dirt-Track
Maschinen.
Die
Stützstreben
erwiesen
sich
als
hinderlich
und
wurden
beim
1930er
Modell
entfernt.
Man
beachte
hier
auch
den
sehr
kurzen
Auspuff
welcher
natürlich
ohne
Schalldämpfer
war.
Gut
zu
sehen
ist
hier
auch
die
sogenannte
verstellbare
Kniestütze,
die
auch
noch
bei
den
1929
und
30er
-
Modellen
vorhanden
war
und
das
wegrutschen
des
Fahrers nach vorn verhinderte.
Waren
die
ersten
Rudge
Dirttrack
Maschinen,
was
Gabel
und
Rah-
men
angeht,
noch
stark
an
den
Strassenmaschinen
angelehnt,
so
war
beim
1929er
Modell
die
Webb
Vordergabel
durch
eine
Trapez-
gabel
mit
einem,
durch
Handrad,
einstellbaren
Reibungsdämpfer
ersetzt
worden.
Auch
fällt
sofort
auf,
das
der
1,5“
Ø
Auspuff
an
der
linken
Seite
nach
hinten
hoch-
gezogen
war
um
über
Kupplung
und Antriebskette zu liegen.
Bild
rechts:
Der
Rudge-Ulster
Zylinderkopf
von
1929
mit
parallel
angeordneten
Ventilen
und
zentral
gelegener Zündkerze.
Auch
beim
1930er
Modell
ist
noch
der
sogenannte
Knee-
Hook
(Knie-Stütze)
zu
sehen,
hier
allerdings
in
etwas
verkleinerter
Form.
Auch
hier
ist
der
linke
Auspuff
hochgezogen
während
der
rechte
nur
leicht
nach
oben
zeigt.
Beim
Lenker
handelt
es
sich
um
eine,
leicht
nach
unten
gebogene,
australische
Ausführung,
während
die
Europäer
einen
leicht
nach
oben
gebogenen
Lenker
bevorzugten.
Für
die
Speedwaybikes
hatte
Rudge
ein
spezielles
Vorgelege
mit
einer
1:7,7
Übersetzung
konstruiert,
während
für
Langbahnrennen
ein
Zweiganggetriebe
im Seriengehäuse verbaut wurde.
Der
350
ccm
Motor
besaß
ab
1930
einen
Vollradialen
Zylinderkopf
(
Bild
links
),
wobei
die
V-förmig
im
Zylinderkopf
angeordneten
Ventile
mittels
zweier
Stoßstangen
und
einer
Reihe
von Kipphebeln betätigt wurden. Die Zündkerze befindet sich genau mittig im Zylinderkopf.
Der
Rudge
Dirttrack
Rahmen
von
1928,
in
Duplex
Bauweise
bestand
aus
geraden
Rohren
die
miteinander
verschraubt
waren.
Dadurch
war
es
möglich
einzelne
Rohre,
die
zum
Beispiel
nach
einen
Sturz
verbogen
waren,
auszutauschen.
Das
1930er
Modell
hatte
einen
neugestalteten
Rahmen
mit
anderen
Lenkkopfwinkel
und
weiter
vorn
plazierten
Motor.
Die
Bodenfreiheit
wurde
mit
4
Zoll
angegeben.
Rahmen,
Schutzbleche
und
Gabel
wurden
im
damals
üblichen
schwarz
gehalten,
während
der
Kraftstofftank
und
der
separat
angebrachte
Öltank
rot
emailliert
waren.
Der
Tank
befand
sich
zwischen
dem
oberen
Rahmendreieck
und
war
vorn
ausgespart um die Bewegungsfreit der Gabel zu gewährleisten.
Felgen,
Speichen
und
der
Lenker,
mit
1
Zoll
Durchmesser,
waren
verchromt.
Ab 1933 wurden in den Rudge Dirt Trackbikes, in der 500 ccm Hubraumklasse, nur noch Ulster Motoren mit
halbradial
angeordneten Ventilen verbaut. An der Einlaßseite waren
die Ventile Parralel und an der Auslaßseite Radial angeordet. Der OHV Motor leistete ca. 30 PS. Ab 1934 erhielt dieser Motor einen Bronze Zylinderkopf.
Da
Rudge
seit
Anfang
der
1930
er
Jahre
mit
finanziellen
Problemen
zu
kämpfen
hatte
wurde
mit
dem
Ende
der
Saison
1933
die
Produktion
der
Dirttrackmaschinen
eingestellt.
Daher
sind
alle
heute
noch
existierenden
Orginal
Rudge
Bahnmotorräder vor 1933 hergestellt worden.
Die
Rudge
Speedwayrahmen
Produktion
wurde
ab
1933
von
der
Firma
Victor
Martin
übernommen,
die
aber
haupt-
sächlich
JAP-
Motoren
in
diese
Rahmen
einbaute.
Jap
stellte
nämlich keine eigenen Speedway Fahrgestelle her.
(Bild links)
Martin-Jap Speedwaybike.
Rudge
Motoren
waren
bis
in
den
1940er
Jahren
des
vorigen
Jahrhunderts
nicht
nur
bei
den
englischen
Speedwaycracks
sehr
beliebt,
waren
sie
doch
wegen
ihrer
Vierventiltechnik
allen
anderen
Bahnmotoren
überlegen.
So
war
es
nicht
verwunderlich,
das
man
Rudge-Motoren
auch
in
den
Fahrgestellen
von
Bertram,
Schneeweiss
(A),
Hatton,
Mc
Coy,
Eysink,
Imperia,
Zündapp,
Comerford,
Cotton
und
noch
vielen
anderen
finden
konnte.
Die
für
den
Export
bestimmten
Motoren
wurden
unter
der
Bezeichnung
Python-Rudge
verkauft.
Im
Foto
rechts
der
250
ccm
Vollradial
Rudgemotor
in
der
Maschine
von
Erich
Bertram.
Am
18.Dezember
1939
wurde
die
Motorradproduktion
von
Rudge
eingestellt,
da
die
Firmenanlagen
für
die
Entwicklung
von
Radaranlagen
im
zweiten
Weltkrieg
gebraucht
wurden.
Der
Name
Rudge
wurde
an
die
Firma
Raleigh
(Fahrräder)
verkauft.
Auf
dem
ehemaligen
Werksgelände
an
der
Spoon-Strasse
in
Coventry
steht
heute der Coventry Sky-Dome-Komplex.
Rudge Umbauten
Auch
wenn
Rudge
bereits
1933
die
Produktion
der
reinen
Bahnmaschinen
einstellte,
waren
die
Motoren
doch
noch
sehr
lange
gefragt.
Auch
in
der
Deutschen
Bahnsportszene
galten
die
Rudge
Motoren,
in
Sachen
Motorleistung,
als
das
Non-Plusultra,
so
das
schon
bald
alle
Spitzenfahrer
mindestens
ein
solches
Triebwerk
aus
Coventry
ihr
eigen
nannten.
Getunt
wurden
sie
vorwiegend
durch
den
Berliner
Rudge-Importeur
Friedrich
Brumm,
der
sogar
einen
eigenen
Rudge-Rennstall
besaß
und
dessen
Fahrer
u.a.Erich
Bertram
bei
zahlreichen
Strassen
und
Bahnrennen erfolgreich waren. Brumm entwickelte auch einen vollradialen Zweivergaser Zylinderkopf mit der Hans Richnow große Erfolge hatte.
Hier
Hier eine Rudge Dirttrackmaschine mit einem vollradialen Zylinderkopf und zwei Vergasern. Heute im Besitz der Familie Becker
Foto
Links:
Hier
ist
Walter
Buttler
neben
seiner
Imperia
mit
Python-
Motor
zu
sehen,
wie
er
Reklame
für
Lederbekleidung
der
Firma
T.v.d.
W.
macht.
Foto
rechts
:
Auch
die
Nieder-
ländische
Firma
EYSINK
aus
Amers-
fort
setzte
in
ihren
Rahmen
Rudge-
Motoren
ein.
Hier
handelt
es
sich
um
einen
250ccm
Motor
mit
vollradialen
Zylinderkopf
Rudge
350
ccm
Vollradialmotor
der
1939
vom
Österreicher
Michael
Geyer
getunt
wurde
und
hier
in
einem
Schneeweiss-Fahrgestell
mit
Gummi-
bandfederung
eingebaut
ist.
Der
Motor
wurde
von
Geyer
auf
Frischölschmierung
umgebaut
und
mit
einem
speziellem
Pleuel
und
Stahlzylinder
versehen.
Der
Österreicher
Chalupa
gewann damit nach dem Krieg zahlreiche Sandbahnrennen und Staatsmeistertitel.
Bilder
links
:
Ein
sogenannter
6-Stud
(sechsbolzer)
500ccm-Motor,
von
dem
nur
12
Exemplare
hergestellt
wurden.
Während
bei
Rudge-Motoren
normalerweise
der
Zylinder direkt auf dem Kurbelgehäuse befestigt ist, wurden hier (wie beim JAP) sechs durchgehende Stehbolzen verbaut.
Technische Daten Rudge-Whitworth Dirt Track Model 1930
Motor : ULSTER Motor mit Nassumpfschmierung, 4-Ventile
Bohrung/Hub : 85 x 88 mm
Hubraum : 499 ccm
Pleuel : H-förmiges Pleuel mit Rollenlagern
Kolben : Aluminium Kolben mit gewölbter Oberseite, schwimmender
Kolbenbolzen
Gewicht : 108 kg
Vergaser : AMAL Sportvergaser mit Doppelschwimmer
Zündung : ML-Zündanlage
Baujahr : ab 1930
Beim
Rulem
Eisspeedwaymotor
handelt
es
sich
um
einen
Modifizierten
JAWA
889
2-
Ventilmotor
bei
dem
der
Zylin-
derkopf
komplett
neu
entwickelt
wurde.
Das
Projekt
entstand
praktisch
als
Hobbyprojekt
von
Franz
Russegger
in
Zusam-
menarbeit
mit
seinem
Freund
Christian
Lembacher
noch
wäh-
rend
deren
Studienzeit.
Zwischen
2003
und
2009
wur-
den
drei
verschiedene
Zylinder-
köpfe
konstruiert
und
gebaut,
wobei
erst
der
letzte
Zylin-
derkopf,
der
Ende
2008
kons-
truiert
und
in
2009
gefertigt
und
abgestimmt
wurde,
eine
bessere
Motorcharakteristik
aufwies
als
ein
getunter
Jawa
Motor.
Danach
wurde
der
Motor
vom
Österreichischen Spitzenfahrer Franz Zorn in der Eisspeedway Weltmeisterschaft eingesetzt.
Schon
früh
hatte
man
erkannt
das
mit
dem
Serienmäßigen
Jawa
Zylinderkopf
keine
höheren
Gasgeschwindigkeiten
mehr
zu
erreichen
waren,
so
das
man
sich
entschloss
den
Kopf
komplett
neu
zu
konstruieren.
In
unzähligen
Versuchen
auf
der
sogenannten
Flowbench
wurde
mit
verschiedenen
Einströmwinkeln,
Ventillängen,
Öffnungshüben
u.s.w.
experimentiert
bis
sich
das
gewünschte
Ergebnis
einstellte.
Ebenso
wurden
neue
Ventile,
Ventilfedern
so
wie
eine
geänderte
Nockenwelle
verbaut.
Aber
auch
im
Motorgehäuse
wurden
zahlreiche
Änderungen
vorgenommen.
Unter
anderen
kam
eine
geänderte
Kurbelwelle,
ein
spezielles
Pleuel
sowie
ein
spezieller
Kolben
zum
Einsatz.
Und
das
sich
die
Mühe
gelohnt
hat
beweisen
die jüngsten Erfolge des Saalfeldener Eispiloten.
In
den
letzen
12
Jahren
haben
sich
Christian
Lembacher
als
Tuner
und
Franz
Russegger
als
Konstrukteur
in
variantenreichen
Vielfalten
der
Gestaltungsmöglichkeiten
hinsichtlich
der
veränderbaren
Geometrien
im
Zylinderkopf,
vor
allem
in
Kanälen
und
Brennraum
ausgetobt,
und
dementsprechend
konstruiert,
gebaut,
getestet,
verworfen,
verbessert,
um
schließlich
und
endlich den in den letzten Jahren äußerst leistungsstarken und bewährten Eisspeedwaymotor Franky Zorns zu finalisieren.
Der
Motor
läuft
unter
der
Bezeichnung
Rulem
welche
sich
aus
den
jeweiligen
Anfangsbuchstaben
der
Erbauernamen
Russegger
und
Lembacher
zusammensetzt.
Eine
Produktion
größerer
Stückzahlen
ist
nicht
geplant,
dafür
ist
der
Markt
für
solche
Motoren
zu
klein.
So
bleibt
es
auch
in
Zukunft,
bei
einem Einzelstück.
Im
Jahre
2021
tauchte
der
Österreicher
Harald
Simon
mit
den
links
zu
sehenden
Motor
bei
der
Eisspeedwayweltmeister-
schaft
auf.
Er
wurde
von
Christian
Lembacher
gebaut,
der
mittlerweile
Leiter
der
Motorenprüfabteilung
bei
der
Firma
Pankl Racing Service ist.
Die
Erbauer
haben
mich
gebeten
keine
weiteren
Technischen
Details
zu
veröffentlichen,
da
sie
eine
Menge
Geld
in
das
Projekt
investiert
haben
und
der
Wissensvorsprung
nicht
durch
Nachbauten gefährdet werden soll.
Als
Ende
1983
bekannt
wurde,
das
die
Firma
Weslake
die
Herstellung
von
Bahnmotoren
einstellen
wolle
und
auch
die
Jawa-
Werke
in
der
Krise
steckten,
brachte
der
frühere
Bahnfahrer
Ekart
Wösner
aus
Weil
am
Rhein,
den
Österreichischen
Rotax-Motor
im
Gespräch.
Dazu
muß
man
wissen,
das
Wösner
der
Inhaber
der
Firma
Wiseco
Piston
Deutschland
ist,
die
mit
Kolben
und
Motorenteilen
handelt.
Er
wollte
wieder
Motoren
mit
dem
Bezug
zur
Seriemaschine
auf
den
Markt
bringen,
weil
diese
erstens
billiger
sind
und
zweitens
der
Zuschauer
sich
eher
mit
diesen
Motoren
identifizieren
kann.
Die
Wahl
fiel
auf
den
Rotax-
Flattrack
der
vom
Österreichischen
Hersteller
bereits
seit
Jahren
in
großer
Stückzahl
in
die
USA
exportiert
wurde
und
dort
recht
erfolgreich
bei
Shorttrack-Rennen
eingesetzt
wurde.
Es
handelt
sich
hierbei
um
einen
Vierventiler
mit
einer
obenliegenden
Nocken-welle
die
über
Zahnriemen
angetrieben
wird.
Das
Boh-rung
/
Hub-Verhältnis
beträgt
89,0
x
79,4
mm
also
ein
extremer
Kurzhubmotor.
Die
Leistung
wurde
mit
54
PS
angegeben
und
die
Höchst-
drehzahl
liegt
bei
über
10
000
Umdrehungen.
Der
Motor
verfügt
über
ein
integriertes
-
Fünfgang-Getriebe
welches
vom
Fahrer
auf
die
Bahnlänge
abgestimmt
werden
muss,
damit
nicht
zu
oft
geschaltet
werden
braucht.
Weiterhin
be-
sitzt
der
Motor
ein
Trockensumpf-
Schmiersystem
und
kann
mit
der
Serienmäßigen
Auspuffanlage
betrieben
werden,
die
mühelos
unter
die
damals
noch
erlaubten
108
dbA
blieb.
Das
Gewicht
des
Motors
inclusive
Getriebe
und
Kupplung
beträgt
39
kg.
Willi
Duden
testete
diesen
Motor
auf
den
Eichenring
und
überlegte
ernsthaft
eine
Werksvertretung
zu
übernehmen.
Auch
der
damalige
Spitzen
Seitenwagenfahrer
Michael
Lippmann
aus
Mossautal
im
Odenwald
bestritt
einige Rennen mit diesen Aggregat.
Zu den Bildern:
Oben links :
Ein
von
Klaus
Gras
in
den
Wintermo-
naten
1983/84
ge-
bautes
Gespann
mit
dem
Rotax-Flattrack
Motor.
Oben rechts:
B-Lizenz
Bahnge-
spann
mit
Rotax-
Flattrack-Motor,
ein-
gesetzt
von
Edgar
Lorei/
Georgia
Leder
vom
MSC
Echzell
in
Ronneburg 1985.
Unten links:
Rotax-Flattrack im Langbahn- fahrgestell, eingesetzt von Waldemar Möbus aus Echzell, hier beim Grasbahnrennen in Melsungen 1984
Unten
rechts:
Grasbahnbike
von
Andy
Cusworth,
einem
in
Deutschland
lebenden
Engländer,
der
damals
für
den
MSC
Diedenbergen
startete.
Beide
unten
abgebildeten
Bikes
stammen
aus
der
Werkstatt
des
Friedberger
Motorradhändlers
Gottfried
Luckey
der
auch
einige
Zeit
mit
diesen
Motoren
experimentierte.
Aber
durchsetzen
konnte
sich
dieser
Motor
nicht
und
verschwand nach einiger Zeit wieder in der Versenkung.
Alfred
Angus
Scott,
gilt
als
Erfinder
der
Zweitaktmotoren
und
konstruierte
seit
1903
Motorräder
in
Yorkshire.
Neben
den
für
die
Scotts
typischen
Rahmen
aus
ausschließlich
geraden
Rohren
in
Dreieckverbindungen
verdankt
die
Motorradwelt
A.
A.
Scott
mit
Kickstarter,
Telegabel
und
Wasserkühlung
auch
heute
noch
verwendete
Konstruktionsmerkmale
aus
seinen
über
160
Patenten.
Im
Jahre
1928
erreichten
die
in
Australien
sehr
populären
Dirt-Track
Rennen-
ähnlich
den
heutigen
Bahnrennen
in
Europa
-
zuerst
Großbritannien
und
inspirierten
die
beiden
Scott-
Mitarbeiter
Allen
Jefferies
und
Frank
Varey
zur
Entwicklung
einer
Dirt-Track
Maschine
auf
Basis
des
leichten
Rahmens
der
SPrint
Special
Modelle,
mit
der
Frank
Varey
wegen seines verwegenen Fahrstils in Verbindung mit dem typischen Heulen der Scott-Zweitaktmotoren bald zum Publikumsliebling wurde.
Bilder oben:
Scott Dirttrackbike von 1929.
Hier gut zu erkennen, der Doppeltank mit getrennten Öl und Kraftstoff- Einfüllstutzen und der Handschalthebel für das Dreigang-Getriebe
Die
oben
abgebildete
Maschine
unterscheidet
sich
von
der
ca.
ab
Katalogjahr
1929
angebotenen
durch
eine
verstärkte
Teleskopgabel
von
Webb
im
Gegensatz
zur
serienmäßigen
Gabel
mit
Reibdämpfer
und
eine
andere
Anordnung
der
doppelten
Pilgrim-Pumpe
zur
Schmierung
der
Kurbelwellenlager.
Auch
hat
sie
nicht
mehr
den
Scott-
typischen
Röhrenkühler
aus
vernickeltem
Kupfer.
Bei
der
unterhalb
des
Zylinderfußes
sichtbaren
Chromstange
handelt
es
sich
nicht
um
ein
Pleuel,
wie
mancher
Laie
nach
flüchtigem
Betrachten
zu
erkennen
glaubte,
sondern
lediglich
um
einen
Spannbügel,
der
die
runden
Inspektionsdeckel
des
Kurbelgehäuses
andrückt.
Der
seit
1908
gebaute
wassergekühlte
2-
Zylinder
Zweitaktmotor
mit
498
ccm
hat
Nasenkolben
und
eine
nur
2-
fach
mittig
rollengelagerte
"Überhängende"
Kurbelwelle
mit
180°-
Versatz
der
Hubzapfen
und
ohne
äussere
Hubscheiben.
Ebenfalls
gut
erkennbar,
die
beidseitig
vom
AMAL
TT-
Vergaser
aufgeschraubten
Überstömkanäle.
Unter
dem
Alugehäuse
hinter
dem
Motor
befindet
sich
das
SCOTT-Dreigang-
Getiebe
und
eine
Trockenkupplung,
die
über
Kette
von
einem
neben
der
zentralen
Schwungscheibe
montiertem
Ritzel
angetrieben
wurde.
Rechts
vom
Schwungrad
befindet
sich
ein
Ritzel
für
den
offenen
Kettenantrieb
des
B.T.H-
Zündmagneten,
der
bei
bei
einem
Zweizylinder
2-
Takter
somit
doppelt
so
schnell
(also
mit
Kurbelwellendrehzahl
)
wie
bei
4-Taktern
drehen
mußte
und
durch
den
180°-Versatz
der
Hubzapfen
auch
noch
doppelt
soviele
Zündfunken
liefern
mußte.
Nach
dem
Abnehmen
der
beidseitigen
Deckel
hatte
man
freie
Sicht
auf
den
Hubzapfen
mit
rollengelagerten
schlanken Messerpleueln.
Die
ungewöhnliche,
ursprünglich
zur
Erhöhung
der
Vorverdichtung
im
Kurbel-
gehäuse
entwickelte
Bauweise,
wurde
erst
mit
Produktionsende
des
Scott-
Nachfolgers
SILK
1972
aufgegeben.
Leistungsangabe
(mit
Vorbehalten):
um
die 30 PS bei 5000 U/min.
SIWA
steht
für
Siegfried
Wartbichler
aus
Österreich.Im
Gegensatz
zu
seinen
beiden
Brüdern
Kurt
und
Walter,
bestritt
er
keine
Eisspeedwayrennen,
sondern
beschäftigte
sich
mit
dem
Tunen
der
Motoren
für
die
Brüder.
Bereits
1974
kam
sein
erster
Jawa-
Umbau
zum
Einsatz
als
er
auf
einem
OHV-Unterbau
einen
Porsche
935-Zylinderkopf
setzte
sowie
Kurbelwelle
und
Kolben
neu
konstruierte.
Dieser
Motor
leistete
damals
bereits
60
PS.
1984
kam
er
mit
einem
JAWA
891
DOHC
Umbau
heraus,
wobei
er
das
Kurbelgehäuse
komplett
umbaute
und
eine
aus
drei
Teilen
bestehende
Kurbelwelle
mitt
außenliegender
Schwungscheibe
zum
Einsatz
brachte.
Ein
Jahr
später,
1985
kam
der
oben
rechts
abgebildete
Motor
mit
von
SIWA
neu
konstruierten
Zylinder
und
Zylinderkopf
heraus.
Aber
nicht
nur
mit
Motoren
beschäftigte
sich
der
Saalfeldener,
auch
komplette
Eisspeedway-
motoräder
entstanden
in
seiner
Werkstatt.
Für
sich
selbst
baute
er
in
der
1970er
Jahren
ein
Seiten-
wagegespann
auf
ROTAX
Basis.
Foto
links:
Vier
Motor-
umbauten
von
Siegfried
Wartbichler.
Ganz
rechts
auf
den
Bild
der
Jawa
Umbau
mit
Porsche
Zylinderkopf
Foto
links:
Die
kom-
plette
Maschine
mit
dem
Porsche
Kopf.
Rechts:
Ein
SIWA
Eisspeedwaybike
von
2005.
SPR
steht
für
Siegfried
Prieß,
Rodenkirchen.
Siegfried
Prieß,
der
1934
geboren
wurde,
fuhr
von
1954
bis
1960
selber
aktiv
Bahnrennen
und
war
Lokalmatador
beim
Grasbahnrennen
in
Rodenkirchen
wo
bis
1974
gefahren
wurde.
Als
Maschinenbaumeister
beschäftigt
er
sich
bereits
seit
1960
mit
dem
konstruieren
und
umbauen
von
Bahnmotoren.
Als
1983
der
unten
abgebildete
Vierventilmotor
auf
dem
Markt
kam,
war
dies
bereits
sein
zweiter
komplettter
Eigenbau.
Der
erste
Motor
den
Prieß
1978
herausbrachte
(Foto
links)
war
ein
DOHC-
Vierventiler
mit
dem
Hans-
Werner
Klaus,
ein
Weggefährte
von
Egon
Müller
aus
Kiel,
am
Langbahn-WM
Vorlauf
in
Scheessel
teilnahm
und
sich
sicher
fürs
Halbfinale
qualifizierte.
Weil
der
Motor
nicht
in
die
gängigen
Fahrgestelle
von
Hagon,
Jawa
oder
Jap
paßte,
sondern
in
einen
von
Prieß
selbst
entwickelten
Rahmen
eingebaut
werden
mußte,
setzte
sich
diese
Konstruktion
nicht
richtig
durch.
Also
konstruierte
der
Tüftler
erneut
einen
Motor
der
in
alle
Fahrgestelle
eingebaut
werden
konnte.
Dieser
Motor,
der
sehr
sauber
gefertigt
wurde,
verfügt
über
einen
Zahnriemen,
statt
der
sonst
üblichen
Steuerkette,
die
die
obenliegende
Nockenwelle
antreibt.
Die
vier
Ventile
werden
über
Gabelkipphebel
betätigt.
Der
Motor
ist
noch
mit
der
damals
üblichen
Frischölschmierung
ausgestattet,
besitzt
aber
im
Kurbelgehäuse
eine
Zahnradpumpe
die
das
sich
im
Kurbelgehäuse
ansammelnde
Öl
in
einen
Behälter,
der
Außerhalb
des
Motors
im
Rahmen
untergebracht
ist,
fördert.
Um
Gewicht
einzusparen
wurde
das
Kurbelgehäuse
aus
Magnesium
gegossen,
so
daß
der
ganze
Motor
nur
28
kg
auf
die
Waage
brachte.
Alle
Gewinde
des
Motors
einschließlich
der
Zylinderbolzen
sind
als
Heli-Coil-Gewinde
ausgeführt
um
selbst
nach
der
wiederholten
Montage
von
Motorteilen
immer
noch
einen
festen
Sitz
der
Schrauben
im
Leichtmetall
zu
gewährleisten.
Die
Zylinderlaufbuchse
besteht
aus
einer
Schleuderguß-GG-
Legierung.
Kolben
ließ
Priehs
bei
der
Fa.Mahle
nach
seiner
Anweisung
fertigen.
Die
Kurbelwelle
wurde
von
ihm
ebenfalls
selbst
hergestellt
bearbeitet
und
in
verschiedenen
Gewichtsklassen
angeboten.
Auch
das
Pleuel,
welches
aus
Vergütungsstahl
besteht,
ist
eine
Priehsche Eigenentwicklung und wird nach einem Spezialverfahren gehärtet.
Technische Daten SPR DOHC Motor 1983
Motor : SOHC Vierventilmotor mit Zahnriemen im Rundprofil
Ventilführung aus Bronze, EV 30-35 mm Ø , AV 28-33,8 mm Ø
Rollenkipphebel aus Stahl im Gesenk geschmiedet
Bohrung /HUb : 84 x 89 mm
Höchstdrehzal : ca. 10 000 min
Bernd
Diener
war
einer
der
ersten
Fahrer
der
diesen
Motor
auf
der
Rennbahn
einsetzte.
Hier
1983
in
Cloppenburg
mit
Konstrukteur
Sieg-
fried Priehs und Mechaniker.
Der
SRM
Motor
wurde
im
Jahre
1948
vom
Schweden
Folke
Mannerstedt
in
Zusammenarbeit
mit
Gunnar
Hagström
entwickelt
und
war
hauptsächlich
für
den
skandinavischen
Markt
bestimmt.
Hagström
war
ein
Schüler
von
Mannerstedt
an
der
Technischen
Hochschule
in
Stockholm
und
absolvierte
dort
sein
Ingenieurstudium
inMotorentechnik.
Außerdem
fuhr
er
ab
1945
alle
Arten
von
Motorradrennen,
zuerst
Moto-Cross
dann
Straßenrennen
und
später
auch
auf
der
1000
Meter
Sandbahn.
Sein
Hauptproblem
war
konkurrenzfähiges
Material
aufzutreiben,
denn
auch
in
Schweden
waren
so
kurz
nach
dem
Krieg
kaum
echte
Rennmotoren
zu
bekommen.
Mannerstedt
arbeitete
zu
der
Zeit
als
Ausbilder
am
Technischen
Institut
in
Stockholm
und
entwarf
dort
zusammen
mit
seinen
Studenten
einen
Rennmotor
der
die
Bezeichnung
STI
erhielt.
(Stockholms
Tekniska
Institut).
Als
Grundlage
diente
der
500
ccm
Husqvarma
Dirt-
Trackmotor
von
dem
aber
außer
dem
Kurbelgehäuse
nicht
mehr
viel
übrig
blieb.
Ein
neuer
Zylinder
mit
Bohrung
80
x
99
mm
aus
Leichtmetall
mit
eingesetzter
Gusseisener
Laufbuchse
wurde
gebaut
.
Ebenso
ein
Neuer
Kolben
aus
RR53
Leichtmetall
,
hergestellt
von
der
Fa.Tönseth
in
Stockholm
und
natürlich
ein
neuentwickelter
Zylinderkopf
ebenfalls
aus
RR53
Leichtmetall
mit
bronzenen
Ventilführungen,
waren
nur
einige
der
vielen
Neuerungen
die
in
diesem
Projekt
verbaut
wurden.
Der
Motor
leistete
beachtliche
43
-
45
PS
bei
6600
Umdrehungen
pro
Minute.
Mit
diesen
Motor
waren
die
Fahrer
Eje
Sandin
und
Thord
Larsson
in
den
Jahren
1945
bis
1947,
sowohl
bei
Eisrennen
als
auch
auf
den
großen
Rundbahnen
recht
erfolgreich.
Larsson
gelang
es
sogar
einmal
fünf
Rennen
nacheinander
zu
gewinnen.
Größtes
Manko
dieser
Konstruktion
war
aber
die
Haltbarkeit
des
Materials,
so
schrieb
zum
Beispiel
“Svensk
Motorsport”
nach
dem
Rennen
von
Albybacken
im
Jahre
1947,
als
Eje
Sandin
wieder
einmal
wegen
Motorschaden
frühzeitig
ausgeschieden
war
:
“
Zylin-
derexplosion
-
Zuschauer
flogen Stücke des multifunktionalen STI-Motors um die Ohren “.
Also
überlegten
sich
Mannerstedt
und
Hagström
ob
es
nicht
sinnvoll
wäre
einen
neuen
Motor
zu
bauen
in
dem
man
all
ihre
Erfahrungen
der
letzten
Jahre
einfließen
lassen
konnte
und
der
nur
aus
bestem
Material
bestehen
sollte.
Außerdem
sollte
der
Motor
sowohl
für
Straßenrennen,
als
auch
für
alle
Rundbahnen
auf
Eis,
Sand-
und
für
Speedway
geeignet
sein.
Um
zu
erkunden
ob
für
ein
solches
Projekt
auch
genügend
Interesse
bei
den
aktiven
Fahrern
vorhanden
war,
versammelten
Folke
Mannerstedt
und
Gunnar
Hagström
im
Frühjahr
1947
alle
damaligen
Spitzenfahrer
um
sich
und
erarbeiteten
ein
Dokument
das
von
mehr
als
20
aktiven
unterzeichnet
wurde.
Darin
verpflichteten sich die Fahrer einen Fonds zu bilden um das Projekt finanziell abzusichern. Im Gegenzug wurden ihnen hochwertige Ersatzteile und erstklassiger Service versprochen.
Der
SRM
Motor
wurde
mit
Hubräumen
von
350
ccm
und
500
ccm
hergestellt,
wobei
zunächst
zwanzig
500er
und
zehn
350er
hergestellt
wurden.
Das
Motorgehäuse
war
aus
Magnesium,
der
Zylinder
aus
Electron
und
der
Zylinderkopf
komplett
aus
Aluminium
hergestellt.
Durch
die
Verwendung
von
Magnesium
war
der
Motor
nicht
nur
10
kg
leichter
als
der
damals
im
Bahnsport
führende
JAP
Motor,
sondern
hatte
auch
3
PS
mehr
Leistung.
Bei
der
Premiere
des
neuen
Motors
im
Oktober
1947
in
Solvalla,
waren
über
30
000
Zuschauer
anwesend.
Sie
sahen
zwar
einen
Sieg
des
zu
derzeit
kaum
schlagbaren
Norwegers
Basse
Hveem
auf
Jap,
aber
auf
den
Plätzen
3
-
5
folgten
bereits
3
Fahrer
auf
SRM.
Im
darauf
folgenden
Winter
wurden
alle
Bestellungen
abgearbeitet,
so
das
zu
den
ersten
Rennen
im
Frühjahr
1948
bereits
zahlreiche
Fahrer
mit
SRM
Motoren
am
Startband
standen.
In
der
350er
Klaase
beherrschte
Tage
“Tomten”
Nyholm
das
Feld
nach
belieben.
Auch
Mitkonstrukteur
Gunnar
Hagström
fuhr
mit
einer
350er
Straßenrennen.
Doch
bereits
zum
Ende
des
Jahres
1948
ging
Mannerström
mit
seinem
Ingenieurbüro
in
Konkurs
so
das
schlieslich
die
gesamte
SRM
Produktion
von
den
Unionwerken
in
Charlottenberg
übernommen
wurde.
Mannerstedt
war
zwar
ein
begnadeter
Ingenieur
aber
leider
kein
Geschäftsmann
und
konnte
froh
sein
das
Union
Chef
Ebbe
Granath
die
Produktion
fortsetzte
und
seine
Schulden
beglich.
Zu
der
Zeit
lagen
noch
50
Bestellungen
für
SRM
Motoren
vor,
die
von
den
Unionwerken
abgearbeitet
wurden.
Wieviel
SRM
Motoren
bei
den
Unionwerken
tatsächlich
hergestellt
wurden
ist
unklar,
es
dürften
aber
kaum
mehr
als
die
bestellten
50
Stück
gewesen
sein,
zumal
auch
die
Unionwerke
Anfang
der
1950er
Jahre
in
Konkurs
gingen
und
die
Produktion
dadurch
zum
erliegen
kam.
Alle
bei
den
Unionwerken
hergestellten
Motoren
tragen
auf
dem
Seitendeckel
einen
umkreisten
SRM
Schriftzug.
Die
Einstellung
der
Produktion
war
allerdings
nicht
das
Ende
des
SRM
Motors,
durch
seine
vielseitige
Verwendbarkeit
sah
man
den
Motor
noch
viele
Jahre
bei
allen
möglichen
Motorsportveranstaltungen
,
seien
es
Straßenrennen,
Bootsrennen
oder
in
Mini-Cross
Rennwagen.
Aber
auch
die
beiden
umtriebigen
Konstrukteure
Folke
Mannerstedt
und
Gunnar
Hagström
waren
in
den
folgenden
Jahren
ständig
an
irgendwelchen
Neu-
und
Weiterentwicklungen
für
den
Rennsport
beteiligt.
Hagström
entwickelte
zusammen
mit
Fahrer
Thord
Larsson
und
dessen
Mechaniker
auf
Basis
des
SRM
einen
neuen
Motor
mit
der
Bezeichnung
HRM
(Hagström
Racer
Motor)
bei
dem
unter
anderen
der
Antrieb
des
Zündmagneten
über
Zahnräder
erfolgte.
1954
baute
Hagström
ein
Langbahnfahrgestell
für
1000
Meter
Bahnen
womit
u.a.
Olle
Nygren
startete.
Auch
war
Gunnar
Hagström
der
Konstrukteur
des
Drott
Zweiganggetriebes
mit
dem
auch
Egon
Müller
seine
ersten
beiden
WM-Titel errang.
Bis
zum
heutigen
Tag
sind
noch
Nachbauten
des
damals
bereits
sehr
fortschrittlichen,
legendären
SRM
Motors
erhältlich,
so
unter
anderen Repliken von Gosta Svensson.
Technische Daten SRM Motor
Motor : Stoßstangengesteuerter OHV Motor mit
Kipphebeln und
Haarnadel Ventilfedern, Ventilführungen aus
Bronze
350 ccm 500 ccm
Ventile : 2 2
Leistung : 36 PS 47 PS
Gewicht : 24kg 24 kg
Bohrung : 71 mm 80 mm
Hub : 88 mm 99 mm
Verdichtung : 14 : 1 14 : 1
Drehzahl : 6000/min.
6300/min.
Bilder links : SRM Motor mit vollverkapselten
Ventiltrieb und doppelten Haarnadelfedern. Bei
diesem Motor handelt es sich um ein Einzelstück
welches bei den Union Werken hergestellt wurde.
Neil
Street
wurde
1931
in
Australien
geboren
und
kam
1952
nach
England
um
die
hohe
Schule
des
Speedway
zu
erlernen.
Er
hatte
Zuhause
lediglich
einige
kleinere
Speedway-
und
Stras
-
senrennen
bestritten,
so
das
es
bis
1954
dauerte
bis
er
sein
erstes
Maximum
für
seinen
Club
Exeter
erreichte.
Für
diesen
Club
bestritt
er
insgesamt
242
Rennen,
war
zwischenzeitlich
aber
auch
für
andere
Clubs
aktiv.
So
unter
anderen
auch
für
Newport
wo
er
1977
seine
Aktive
Zeit
beendete,
nachdem
er
mittlerweile
der
älteste
Ligafahrer
in
England
war.
Neben
Speedway
fuhr
er
auch
Grasbahnrennen
in
ganz
Europa
und
versuchte
sich
sogar
beim
Eisracing.
Nach
seiner
aktiven
Zeit
war
er
Team-Manager
bei
den”
Poole-Pirates”
und
später
lange
Jahre
Teamleiter
der
Australischen
Nationalmanschaft.
Anfang
der
siebziger
Jahre
entstanden,
unter
Streets
und
seines
Partners
Ivan
Tighes
Anleitung,
verschiedene
Motorumbauten
auf
JAP,
JAWA
und
sogar
auf
COLE
Basis,
auf
denen
sie
Vierventil-
Zylinderköpfe
mit
DOHC-Steuerung
setzten.
Diese
Umbauten
trugen
die
Kurzbezeichnung
TSR4.
Nachdem
sich
Street
von
Ivan
Tighe
getrennt
hatte,
wurde
das
“
T
”
im
Namen
weggelassen
und
die
Motoren
wurden
fortan
mit
der
Bezeichnung SR4 vertrieben. Auf Basis des JAWA- Motors gab es insgesamt vier verschiedene Motorumbauten.
Street MK1-Motor mit speziellen von Street entwickelten Zylinder und Zylinderkopf. Die Steuerkette befand sich hier an der linken Seite hinter dem Primärkettenantrieb.
Foto
rechts:
Steuerkette
des
MK1
mit
den
beiden
Nockenwellen
sowie
einer
Umlenk,-
und
Spannrolle
für
die
direkt
von
der
Kubelwelle
angetriebene
Kette.
Die
Nockenwellen,
die
Ventile
und
auch
der
Kolben
wurden
von
Street
selbst
hergestellt,
während
die
Ventilfedern
Marke
SW
waren.
Ein
MK1-
Motor
drehte
zur
damaligen
Zeit
(ca.1975)
bereits
beachtliche
8000
bis
8500
Um-
drehungen,
war
sogar
Standfest
bis
zu
9000
Umdrehungen
,
hatte
also
noch
ein
wenig
Reserven.
Street MK2
Beim
MK2
und
MK3-Motor
wurde
die
Motorsteuerung
auf
die
rechte
Motorseite
verlegt
und
die
Nocken-
wellen
nicht
mehr
direkt
von
der
Kurbelwelle
sondern
vom
darüber
liegenden
Zwischenrad
angetrieben.
Da
das
Zwischenrad
die
Motor-drehzahl
bereits
auf
halbe
Kurbelwellendrehzahl
reduziert,
konnten
die
Nockenwellenzahnräder
dementsprechend
kleiner
ausfallen,
was
sich
auch
positiv
auf
die
Bauhöhe
des
Zylinderkopfes
auswirkte.
Es
gab
auch
Street
MK2
Umbauten
für
JAP
und
COLE
Motoren
bei
denen
der
Auslaßkanal
oval
und
der
Einlaßkanal
rund
war.
Bei
den
MK1
und
MK2
Conversionen
war
der
Vergaser
ein
wenig
zu
Seite
geneigt
angebracht,
da
die
damaligen
Rahmen
keinen
geraden
Einbau
zuließen.
Bei
der
MK3
Version
ist
das
obere
Rahmenrohr
in
höhe
des
Vergasers
mit
einem
Bogen
nach
oben
(einen
sogenannten
Schwanenkragen)
versehen
worden
so
das
der
Vergaser
gerade hinter dem Zylinderkopf angebracht werden konnte.
Street MK3
Der
Street
MK3
-
Motor
hatte
einen
von
Street
speziell
entwickelten
Zylinder
und
Zylinderkopf.
Zum
erstenmal
waren
hier
die
Nockenwellengehäuse
fest
im
Zylinderkopf
integriert
und
nicht
wie
bei
den
Vorgängern
nur
aufgeschraubt.
Wie
hier
unschwer
zu
erkennen
ist,
werden
hier
zwei
Umlenkrollen
verwendet
um
den
Zylinder
schmal
zu
halten.
Die
rechte
Umlenkrolle
wird
zugleich
als
Spannrolle
verwendet.
Bei
allen
Street
Umbauten
wird
das
Motoröl
von
der
Pumpe
über
einen
Schlauch
zu
einem
Verteilerrohr
am
Nockenwellengehäuse
und
dann
durch
eine
Bohrung
durch
die
Nockenwelle
zur
Austrittsöffnung
an
der
Nockenspitze
gepumpt.
Versuchsfahrer
war
Streets
australischer
Landsmann
Phil
Crump,
der
1976
mit
einem
Street-Motor
dritter
in
der
Speedway-
Weltmeisterschaft
wurde.
Phil
Crump,
der
auch
Langbahnrennen
bestritt,
heiratete
später
die
Tochter
von
Street.
Sie
sind
die
Eltern
vom
mehrfachen
Weltmeister
Jason
Crump.
Streets
Sohn
Dew,
also
Jasons Onkel, war lange Zeit als Mechaniker beim Weltmeister tätig.
Street MK4
Auch
hierbei
handelt
es
sich
um
einen
Motorumbau
auf
Jawa-Basis.
Doch
besitzt
dieser
Zylinderkopf
keine
Ventile
sondern
hat
ein
großes
rotierendes
Ventil
ähnlich
wie
ein
ASPIN-Motor.
Leider
ist
es
uns
bis
jetzt
noch
nicht
gelungen
ein
Bild
von
diesem
interessanten
Motorumbau zu bekommen, vielleicht kann jemand mit einem Foto weiterhelfen.
Stoneman Street V2
1000
ccm
V2-Motor
für
Gespanne,
entwickelt
von
Gerry
Stoneman,
wobei
die
Zylinder
und die Zylinderköpfe von Street sind.
Neil
Street
starb
am
5.Oktober
2011
im
Alter
von
80
Jahren
in
seinem
Haus
in
Melbourne.
©
Alan Biggs
© Alan Biggs