Sie trugen mit ihren Eintrittsgeldern nicht unerheblich zu der rasanten Technischen Entwicklung bei. Auch die Motorenpalette war von einer Vielfalt geprägt, wie man sie heute wieder gern hätte. BMW, NSU, YAMAHA, HONDA, ADLER, BSA, TRIUMPH, ESO, JAP, ja sogar ein Dreizylinder DKW-Motor, alles wurde verbaut und solange geändert bis sich der gewünschte Erfolg einstellte. So kam es, das zwischen den Gespannen mit starrem Beiwagen und überwiegend BMW-Boxermotoren, immer mehr Gespanne mit schwenkbaren Seitenwagen zu sehen waren bis diese schlieslich die Oberhand gewannen. Diese Gespannbauart war keine Deutsche Erfindung, sondern kam aus Italien, wo man im Strassenrennsport einige Zeit mit Gespannen experimentierte, die sich nach beiden Seiten umlegen ließen. Doch recht bald wurden diese verboten, da es nicht einfach ist ein solches Gespann sicher durch die Kurven zu bewegen und es zu einigen Unfällen kam. Verlangt die Kurvenfahrt doch ein genaues Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer, was schon einiges an Erfahrung voraussetzt. Im Bahnsport ist die Sache schon ein wenig einfacher, da nur Linksherum gefahren wird. Beim Bahn- Schwenker-Gespann wurde die obere Stütze des Seitenwagens durch ein Zahnstangen-Lenkgetriebe ersetzt, welches mit einem Lenkrad oder einer Kurbel versehen war. Mit der Kurbel konnte der Beifahrer, in den Kurven, die Neigung des Motorrades verstellen und ermöglichte so eine schräglage des Motorrades ohne das das Beiwagenrad den Kontakt zur Fahrbahn verlor. Der Neigungswinkel lag dabei so zwischen 35° und 45° nach links. Die Gespannteams jener Zeit lieferten sich, sehr zur Freude der Zuschauer, spannende und verbissene Rennen, die natürlich nicht immer ohne Unfälle ausgingen. So kam es 1964 auf der Grasbahn in Diedenbergen zu einem tödlichen Unfall, als ein Gespann mit der Fußraste einen Strohballen der Bahnbegrenzung auf die Bahn schleuderte und das nachfolgende Gespann dadurch wie ein Katapult abhob und in die Zuschauer raste. Zwei Kinder wurden getötet und 9 weitere Besucher verletzt. Nach einem weiterem tödlichen Unfall 1973 in Altrip, bei dem der bekannte Schwenkerpilot Jürgen Stein ums Leben kam, wurden Schwenkergespanne verboten
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