Ein weiterer entscheidender Aspekt, der durch den Lenkkopfwinkel bestimmt wird ist die Drehachse um die das Motorrad bei Kurvenfahrt kippt. Die Drehachse wird ermittelt, in dem man von der Lenkachse eine Linie im Winkel von 90° Grad zum Reifenaufstandspunkt des Hinterrades zieht. (Bild links ). Je größer (steiler)der Lenkkopfwinkel ist, umso tiefer verläuft die Drehachse und umgekehrt. Da alle Motor und Fahrwerksteile inclusive des Fahrers, dem Massenträgheitsgesetz unterliegen, wird es daher beim Einlenken in die Kurve ungleich schwerer diese aus ihrer Ruhelage zu bringen je weiter entfernt sie sich von der Drehachse befinden. Das heißt, der Fahrer muß nicht nur eine größere Kraft aufbringen um das Motorrad umzulegen, sondern das Fahrwerk reagiert auch träger und schwerfälliger. Da natürlich nicht alle Teile nach unten versetzt werden können, versuchen die Konstrukteure wenigstens das schwerste Teil, nämlich den Motor so nah wie möglich im Bereich der Drehachse zu plazieren. Außerdem wirkt die sich schnell drehende Kurbelwelle wie ein Kreisel, der nur schwer aus seiner Bahn zu kippen ist, weshalb bei einem optimal platzierten Motor die Drehachse genau durch den Bereich der Kurbelwelle verläuft. Über die Funktion eines Kreisels habe ich schon an anderer Stelle berichtet. (siehe Kreisel).
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