Erst mit 24 Jahren stieg der Schweizer Marcel Gerhard in den Bahnsport ein, nachdem er vorher einige Zeit Moto-Cross gefahren war. Da es in der Schweiz keine Möglichkeit gab, Bahnsport auszuüben, sah er sich gezwungen nach Deutschland überzusiedeln. Also heuerte er als Lehrling bei Otto Lantenhammer im bayrischen Moosmühle an. Neben der Arbeit in der Werkstatt fungierte Gerhard auch als Testfahrer für Lantenhammer .So hatte er bereits in der B-Lizenz immer Spitzenmaterial zur Verfügung und so verwunderte es auch nicht, das er bereits 1980, auf der schnellen Sandbahn in Harsewinkel, Vize-OMK-Pokalsieger wurde. Dennoch dauerte es noch über 10 Jahre bis er 1992 in Pfarrkirchen Sandbahnweltmeister wurde. Gerhard war zu dieser Zeit längst von Lantenhammer weg und versuchte sich als selbstständiger Tuner. Nach seinem Sieg beim einzigen Schweizer Grasbahnrennen 1991 in Niederbipp wurden auch einige Sponsoren auf den schnellen Schweizer aufmerksam und Gerhard konnte einen lukrativen Vertrag mit Pepsi-Cola abschließen. Als er dann noch einen Werksvertrag mit GODDEN abschloß, mußte der Erfolg einfach kommen. Sein Weltmeistertitel war die präzise Umsetzung aller seiner Erkenntnisse und Fakten die er in seiner langen aktiven Zeit gesammelt hatte. Marcel Gerhard war einer der ersten der auf liegend eingebaute Motoren setzte und die Schwinggabel verwendete. Auch das Outfit des ganzen Team war bereits einheitlich und Marcel war auch einer der ersten der einen Kevlar- Rennanzug trug. Heute setzen neben Grasbahneuropameister Zach Wajtknecht (GB), noch eine ganze Reihe weiterer Spitzenfahrer auf die Tuningkünste des Schweizers, der später auf GM-Umstieg. 2015 brachte Gerhard einen eigenen Bahnmotor mit dem Kürzel GTR heraus den er in Zusammenarbeit mit der Firma des früheren Moto-2 Piloten Eskil Suter, konstruiert hatte.
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