Brennräume bei: 4 Ventil Bahnmotoren von Erwin Metzger erwinmethaun@web.de
Es ist immer noch der „Grundsatz“ von Heron gültig, daß ein Brennraum glatt und rund sein soll, „Kugelig“!
Viele Konstrukteure haben sich fast perfekt an diese Theorie angelehnt, so z.B. Rudge aus England, besonders mit dem „Radial“ – Rudge, und Ludwig Apfelbeck mit seinem Radial-Kreuzspülungs Kopf, ja sogar das LKW mk – und m - Diesel-Verfahren von MAN*.
Neuzeitliche Konstrukteure und Tuner denken da etwas anders, und deshalb !
Volle Gültigkeit hat das nur noch bei einem 2Ventil Kopf, denn beim 4Ventiler wird die Spülung etwas anders, nicht Kreis-wirbelnd wie bei einem 2Vent. , sondern es ist fast eine Mischung zwischen Rollen und „gegenläufig“ Drehen (wirbeln) der einströmenden (verbrennenden) und ausströmenden Gase , „Spülung“ wird der Vorgang auch genannt dessen Teil auch die Verbrennung ist! Neuzeitliche Motoren halten aber die Brennräume flacher und nur mit einer leichten Kugel-Dach-Form, denn man setzt mehr auf Drehzahl und „Magerlauf“.
Auch fertigungstechnisch sind die neuen Brennräume von JAWA und GM „einfach“ gehalten! Die Herren aus Divisov haben etwas nach der Technischen-Uni von Pressburg geschielt, denn dort wurden , für einen Slowakei-Partner eines namhaften steyrischen Dieselpatenters , Strömungs- und Verbrennungs- Versuche gemacht für den Kopf eines Turbo – Diesel für Deutschland.
„Ja aber der Bahn-Eintopf , ist halt kein Turbo, sondern ein „Sauger“, deshalb muß man einen guten Kompromiß finden!“
Mit so einem technisch flach gehaltenen Brennraum ist auch problemlos „hoch“ zu verdichten, denn die Kolbenform ist in solchem Fall dem Brennraum einfacher anzupassen und der Kolben ist so auch einfacher „leicht“ zu halten!
Um so kugeliger der Brennraum ist um so mehr „Frischgas“ kann in den „Verbrennungsraum“ eingebracht werden ; solche Motoren laufen dann aber nicht so „mager“ und sind bei weniger Drehzahl etwas stärker!
Die Ideale Größe eines Brennraumes bei einem Bahnmotor ist etwa 34 ccm und ergibt bei 500ccm Hubraum ein Verdichtungsverhältnis von 15,7:1 .
Es ist ein Spiel mit Nockenwellen und Steuerzeiten, mit „Millisekunden“ , ja sogar - Mikro-Sekunden - , des „Brennvorgangs“.
Für gutes Einströmen sind alle Hemmnisse und „Schwellen“ zu bereinigen, ohne die „Quetsch- kanten“ zu entfernen!
Beim Auslaß-System ist es ein „bissl“ anders, wenn man da eine ganz leichte Schwelle (Ca 0,5mm) zur „Auslass-Quetschkante“ macht, wird der Nutzungsgrad der Verbrennung verbessert und das Gas nicht so „unverbrannt“ durchgespült! Es gibt auch noch andere Methoden um verbranntes Gas „optimal“ zu entlassen, und kein Frischgas durch zu schleusen.
„Fließendes Stakkato“ ist der Wunderbegriff, der nicht alleine vom Brennraum abhängt, sondern noch von Nockenwellen und Ventil - Federn!
Auch die Ventile, besonders die des „Auslaß“, sind bei einem leistungsstarken (Langbahn) Motor bündig „in“ das Dach des Kopfes zu setzen; sie müssen also (geschlossen) ganz von der Brennraum-Oberfläche verschwinden.
Das Auslaßventil ist bedingt durch den „Steuerzyklus“ besonders von „Kontakt“ mit dem Kolben gefährdet, da es dem Kolben –entgegen- arbeitet (anders beim Einlass-Ventil), und wenn das Ventil so weit „im“ Brennraum hängt, wird das brennende Gemisch zu früh „entlassen“!
Dies zu moderner Brennraum-Gestaltung von 4 Ventil Bahnmotoren.
* Das mk + m – Dieselverfahren® , ist das Patent einer direkten Einspritzung und wurde von MAN für Nutzfahrzeugmotoren eingesetzt , dabei wird in eine Kugelartige „Wirbelkammer“ im Kopf bzw. im Kolben eingespritzt . *
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Dezember 2002 / Feb. 2003
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